200 Jahre ist es her, dass Joseph Mohr das 6-strophige Gedicht „Stille Nacht!“ verfasst hat, das im Mai 2011 von der UNESCO sogar die Anerkennung als nationales immaterielles Kulturerbe bekam. In mehr als 300 Sprachen und Dialekten wird dieses berühmte Weihnachtslied heute gesungen. Elsa-Maria Honecker hat sich zur Feier des 200.Jubiläums in den Salzburger Lungau begeben und hier einiges erlebt.
Mariapfarr im Stille Nacht- Fieber
Zwar wurde das Lied erstmals im Jahr 1818 in Oberndorf bei Salzburg aufgeführt aber den Text dazu hatte Joseph Mohr schon zwei Jahre zuvor als Gedicht verfasst. Und zwar genau hier in Mariapfarr im Salzburger Lungau, wo der junge Geistliche als Pfarrer tätig war und seit dem 17. Jahrhundert seine familiären Wurzeln hatte. So ist Mariapfarr also einer von sieben „Stille Nacht“- Orten, die man auf einer besinnlichen Reise durch das SalzburgerLand besuchen kann.
Am besten beginnt man die Reise hier gleich im Pfarr- und Wallfahrtsmuseum, das sich in diesem Jahr besonders dem Leben Mohrs widmet – von der Geburt als uneheliches Kind bis zu seinem Schaffen als Geistlicher der hiesigen Kirche. Wie durch einen Zufall wurde hier auch im Jahr 1996 in einem Nachlass ein Autograph gefunden, mit dem einwandfrei nachgewiesen wird, dass Joseph Mohr den Text zum weltbekannten Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ bereits 1816 in Mariapfarr geschrieben hat.
Aber ein Besuch lohnt sich auch wegen der anderen Exponate: Von dem berühmten Drillinger-Altar über Edelstein bestückte Monstranzen bis zu den Votiv-Tafeln, die ein lebendiges Bild der damaligen Schicksale skizzieren.
Gleich neben dem Museum befindet sich die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariapfarr aus dem 15. Jahrhundert mit dem kunsthistorisch wertvollen Gnadenbild und gut erhaltenen Fresken aus dem 12. und 13. Jahrhundert.
Neu renoviert war sie am 6. Dezember feierlich geschmückt für den Auftritt der weltbekannten Sängerin Angelika Kirchschlager.
Man kann es ruhig als einen der Höhepunkte der Adventszeit hier im Lungau bezeichnen – das Konzert mit der international bekannten Mezzosopranistin. Als geborene Salzburgerin ist sie heute auf allen großen Opernbühnen der Welt zu hören. Trotzdem hat sie auch ein Faible für Lieder und Oratorien. Bei ihrem Auftritt zeigte die äußerst sympathische und volksnahe Sängerin neben ihrer Sanges- auch ihr ganzes Repertoire an Schauspielkunst. Der
Liederabend „Stille Nacht“, den sie zusammen mit Magdalena Rüker und Rafael Fingerlos in der Pfarrkirche bestritt war sicherlich für alle Anwesenden ein nachhaltiges Erlebnis.
Adventmarkt der anderen Art
Was wäre der Advent ohne dem dazu gehörenden Weihnachtsmarkt? Und wie könnte man das romantischer erleben als auf einer Kutschenfahrt zum 1. Katschberger Aventweg.
Hoch oben über dem Katschberg wurde dieser im November als 1. Adventweg dieser Art eröffnet und erfreut sich seither grosser Beliebtheit. Denn er ist so ganz anders als die herkömmlichen kommerziell ausgerichteten Märkte rundum. Hier wandert man auf 1750 Metern Höhe endlang eines zwei Kilometer langen Rundweges. 12 liebevoll restaurierte Heustadel liegen auf diesem Weg als stimmungsvolle Stationen, die mit Musik, Märchenerzählungen und gemeinsamen Gesang in eine ganz besondere Adventwelt entführen. Abseits allen Trubels in heiler Bergwelt erlebt man das bodenständige Adventfeiern der „Bergler“ nach dem Motto: Staunen, fühlen, riechen und hören.
Bis zum 25.12. ist der Katschberger Adventweg 4x pro Woche geöffnet und man erreicht ihn zu Fuß oder eben mit dem Pferdeschlitten ab dem Alpengasthof Bacher.
www.katschberger-adventweg.at
Ein Häuserl im Wald wo sich Nikolaus und Krampus trifft
Herzlich Willkommen im Hotel Häuserl im Wald, Ihr 3-Sterne
Hotel mit dem 4-Sterne Service und dem 5-Sterne Charme – das verspricht man uns schon bei der Ankunft. Und wirklich – weihnachtlich geschmückt empfängt uns das urgemütliche Hotel mit frischgebackenen Plätzchen in der wohlig warmen Stube.
Und der Nikolaus wartet schon – nebst gutem Essen.
Nomen ist gleich Omen könnte man passenderweise das Hotel beschreiben, denn das „Häuserl im Wald“ liegt mitten im Wald nicht weit von Mariapfarr entfernt. Barbara und Walter Miedl pflegen hier rund um die Uhr eine ganz besondere Gastfreundschaft mit tollem Essen und das schon seit 30 Jahren.
Das Motto scheint hier zu lauten: Relaxen nach einem herrlichen Tag in der Lungauer Bergwelt. Ob in der gemu¨tlichen Saunalandschaft mit finnischer Sauna, im
Dampfbad oder Infrarotkabine sowie beim Genuss der phantastischen Küche des Hauses. Nebenbei wird man auch gleich in so manche Brauchtümer der Lungauer eingeweiht, wie zum Beispiel in die Mär um den Samson, der hier eine besondere Bedeutung hat.
Aber davon mehr im Sommer, denn da sind wir wieder hier zur Eröffnung des Almsommers.
Bis dahin ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest
wünscht
Elsa-Maria Honecker
Hotel Häuserl im Wald***, Familie Miedl,
Niederrain 140, A-5571 Mariapfarr
T +43 (0)6473 8288
www.haeuserlimwald.com
Ferienregion Salzburger Lungau
Madeleine Pritz,
Rotkreuzgasse 100, A-5582 St. Michael im Lungau
T +43 6477 8988-16
www.lungau.at
Winter im Lungau – mit Schnee?
Aber ja, auch wenn das begehrte Weiss nur auf den Bergen und schmalen Bahnen zwischen den Wäldern leuchtete. Aber auch hier wurde die Wintersaison pünktlich Anfang Dezember eröffnet. Das bedeutet Skifahren satt in vier kleinen feinen Skigebieten mit 70 Pistenkilometern aller Schwierigkeitsstufen: In Aineck, Katschberg, Grosseck-Speiereck und Fanningberg.
Martin Sagmeister, seines Zeichens Tourismus-Obmann und Skischulleiter hier empfing uns als unser Ski-Guide an der Talstation der Aineckbahn in St. Margarethen, einem kleinen und feinen Skigebiet, passend für alle Fahrstärken. Nach seinen Erzählungen bezeichnen Lungau-Fans die 6 Km lange Abfahrt A1 von der Aineck-Bergstation bis zur Talstation in St. Margarethen gerne als die „wahrscheinlich schönste Talabfahrt Österreichs“ weil sie alle Vegetations-Beschaffenheiten der Gegend zeigt. Ein besonderes Highlight in diesem Skigebiet zwischen Kärnten und Salzburg soll auch die „Diretissima“ sein, die von den Einheimischen wegen ihres Gefälles von 60 bis 100 Prozent liebevoll die „Kärntner Streif“ genannt wird.