Es ist heiß, gesund und entspringt mitten im Ort. Das Gasteiner Thermalwasser wird seit Jahrhunderten erfolgreich zur Linderung zahlreicher Beschwerden eingesetzt. Die Wirkkräfte eines Bades im warmen Heilwasser sind spürbar und nachgewiesen. Aber auch eine Wanderung am Gasteiner Wasserfall, bei der man den feinen Sprühnebel einatmet, ist gesund. Seit Kurzem kann man diese wohltuende feuchte Luft auch auf der Terrasse des neuen Cafés am Wasserfall einatmen.
Text: Genböck PR
Redigiert von Gerhard Fuhrmann
Über den Wasserfallweg wandern, gesunde Luft einatmen und die Geschichte lernen
Feinster Sprühnebel aus reinem Bergwasser. Ein Aufenthalt am Wasserfall in Bad Gastein ist gesund. Nicht nur, weil man sich beim Wandern am Wasserfall bewegt, sondern auch und vor allem, weil man eben diesen feinen Nebel einatmet, weil er sich auf die Haut legt. Und so sehr einem der Anblick des tosenden, in drei Stufen mitten durch den Ort fallenden Bachs auch den Atem stocken lassen mag, so sehr lässt er einen doch auch tief und gesund einatmen. Die feinen, elektrisch geladenen Wasserteilchen des Sprühnebels lindern durch das Einatmen nachhaltig Asthma und bewirken immunologische Verbesserungen.
Der historische Wasserfallweg in Bad Gastein führt von den Thermalwasserquellen, die direkt neben dem Wasserfall entspringen, über das alte Kraftwerk hinunter bis zum Talboden in Badbruck. Auf 18 Tafeln entlang des Wegs ist die Geschichte Gasteins, des Thermalwassers und der Entwicklung der Heilbäder dokumentiert. Neben einer Aussichtsplattform am Wasserfall, auf der man entspannt tief durchatmen oder ein paar Yoga-Einheiten absolvieren kann, gibt es seit diesem Sommer auch ein Café am Wasserfall. Auf der Terrasse des historischen, denkmalgeschützten Wasserkraftwerks, zwischen den Thermalwasserquellen und der insgesamt 200 Meter hohen Kaskade, kann man jetzt nicht nur das beeindruckende Schauspiel und einen guten Kaffee genießen, sondern gleichzeitig auch ganz entspannt den gesunden Sprühnebel des Wasserfalls einatmen.
Im Inneren des Bergs wird das Wasser aufgeheizt
Aus dem Hausberg von Bad Gastein, dem Graukogel, entspringen täglich rund fünf Millionen Liter heißes Wasser in Bad Gastein an die Oberfläche. Diese Menge könnte täglich über sieben 25-Meter-Sportschwimmbecken komplett neu füllen. Zwischen 42 und 46 Grad ist das Thermalwasser heiß, wenn es aus dem Berg sprudelt. Doch woher kommt das Wasser überhaupt? Untersuchungen des Forschungsinstituts Gastein-Tauernregion haben Folgendes herausgefunden: Das Regen- und Schmelzwasser vom Graukogel und dem benachbarten Hüttenkogel versickert auf etwa 1.800 Metern und sinkt dann gut 2.000 Meter durch den Berg ab. In der Tiefe wird es erwärmt und steigt über ein sogenanntes Klüftensystem dann wieder in die Höhe. Auf rund 1.000 Meter dringt es dann im Zentrum von Bad Gastein in 17 Quellen an die Oberfläche – leicht mineralisiert und radonhaltig.
Die Heilkraft des Wassers war schon bei Römern, Kaisern, Dichtern und Musikern beliebt
Dass die Menschen das Thermalwasser schon seit Jahrhunderten nutzen, beweisen sowohl der Fund einer Bronzemünze des Kaisers Trajan (98-117 n. Chr.) in der Nähe der Elisabethquelle als auch ein römischer Schreibgriffel, der neben der Grabenbäckerquelle gefunden wurde. Ihre erste große Bekanntheit erlangten die Gasteiner Heilquellen im 16. Jahrhundert, die Bäder waren im Sommer so voll, dass man kaum noch Platz fand. Nach einer Flaute, bedingt durch Pest, Naturkatastrophen und den Niedergang des Goldbergbaus, belebte ab 1804 Erzherzog Ferdinand III. die Badekuren aufs Neue. Seither tummelten sich einige illustre Gäste im Gasteiner Thermalwasser: Kaiser Franz Josef I. und Kaiserin Sisi, Kaiser Wilhelm I., Fürst Bismarck, Franz Schubert, Franz Grillparzer, Arthur Schopenhauer, Wilhelm von Humboldt, Robert Schuhmann, Max Liebermann, Hildegard Knef und viele andere.
Von den Quellen direkt in die Thermen, Hotels und als Bodenheizung unter den Straßen Von den Quellen aus wird das Wasser direkt in die Felsentherme in Bad Gastein (Tageskarte Erwachsene/Kinder 27,50 €/17,50 €) und in die Alpentherme in Bad Hofgastein (Tageskarte Erwachsene/Kinder 31 €/17,50 €) sowie in etwa 80 Kurhäuser, Kurzentren und Kurhotels im gesamten Gasteinertal weitergeleitet. Mit etwa einer Million Liter Thermalwasser ist die Elisabethquelle die ergiebigste. Ihr Wasser wird direkt nach Bad Hofgastein geleitet. Übrigens ein sehr praktischer Nebeneffekt der Weiterleitung des heißen Wassers: Manche der sehr steilen Straßen in Bad Gastein frieren dank der unter ihnen verlaufenden Leitungen nie zu, der Schnee bleibt gar nicht erst liegen, sondern schmilzt sofort weg.
Radonhaltiges Thermalwasser gegen Haut-, Bewegungs- und Atembeschwerden
Das im Gasteiner Thermalwasser gebundene Radon wird über die Haut und die Atemwege aufgenommen und ist schon nach wenigen Stunden wieder abgebaut. Es stimuliert den Stoffwechsel, fördert die DNS-Reparaturfähigkeit, setzt schmerzstillende Substanzen im Körper frei und regt die körpereigene Entzündungshemmung über Botenstoffe an. Die Wärme des Wassers fördert außerdem die Muskelentspannung, die Durchblutung und hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Folgende Krankheiten können mit einer Radon-Thermalwasser-Behandlung gelindert werden: Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma, Arthritis, Arthrose, Morbus Bechterew, Fibromyalgie, Neuralgien oder Funktionsstörungen der Wirbelsäule, Erkrankungen der Atemwege wie chronische Bronchitis, Asthma, Sinusitis oder Heuschnupfen und Erkrankungen der Haut wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder verzögerte Wundheilung. Auch bei einer Einfahrt in den einzigartigen Gasteiner Heilstollen nimmt man das Radon auf und erzielt damit die heilsamen Effekte (Einfahrt 66,40 €).
Individuelle Kurpläne vom Kurarzt verordnet
Die Gasteiner Thermalkur (wie auch eine Kur im Heilstollen) kann man entweder in einem Kurhotel oder einem öffentlichen Kurhaus machen. Einige der Beherbergungsbetriebe der Kur- und Gesundheitspartner Gastein haben sogar eigene Thermalbäder im Haus oder einen Direktanschluss in eine der Thermen. Bestenfalls dauert solch eine Kur drei Wochen, Patienten werden ständig von einem Kurarzt betreut, der auch den individuellen Kurplan aufstellt. Dieser Kurplan beinhaltet – je nach Gesundheitszustand des Patienten – Anwendungen im Radonthermal-Wannenbad und im Radon-Heilstollen, Bewegungstherapie im Thermalhallenbad, Radonthermal-Unterwassertherapie, Radonthermal-Inhalationen, Besuche im Radonthermal-Dunstbad, Heilmoor-Packungen, Heilgymnastik und Heilmassagen.
Infos:
www.skiamade.com/de/winter/skiregionen/gastein/graukogel