ABGEFAHREN! Galtür – Traumtage ganz hinten im Paznauntal

ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von Galtür gerade aussieht.  Dieses Mal: Traumtage ganz hinten im Paznauntal

Foto oben:
Morgensonne am Alpkogel, Foto Siefert

Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports:
Heidi Siefert

Text:
Heidi Siefert

Chris im Trainingstiefschnee an der Birkhahnbahn, Foto Siefert

Fuchs am Jägerpfad in Galtür mit dem Kopssee im Hintergrund, Foto Siefert

Endlich ist der Winter da und zu den allerorts üblichen Pistenbändern kam der echte Schnee. Das hebt die Laune und taugt schon mal für ein paar Schwünge im daunenweichen Powder.

Auf dem Weg nach Galtür fallen die ersten Schneeflocken und bis das Zimmer bezogen und die Ski ausgeliehen sind, werden es immer mehr. Wie dringend die sind, erleben wir, als wir noch für eine Stunde auf die Pisten gehen, die an vielen Stellen blankes Eis sind. Spaß macht es trotzdem, zumal die Kanten scharf und der Andrang gering sind. Aber Neuschnee kann da nicht schaden.
Über Nacht kommt viel davon. Zunächst mit so starkem Wind, dass kaum Lifte laufen. Drum stapfen wir im Schneetreiben von Wirl hinunter zum Alpinarium. An einem stürmischen Neuschneetag wie diesem geht es noch ein bisschen mehr unter die Haut, was man in dem elegant in die Schutzmauer integrierten Museum über die „Jahrhundertlawine“ erfährt, unter der am 23. Februar 1999 31 Menschen ums Leben kamen. Dennoch hat dieser Ort auch etwas Leichtes. Es macht Spaß, ihn zu entdecken und mit ganz unkonventionellen Darstellungsmitteln viel über Landschaft, Tradition und Gegenwart Galtürs zu erfahren.

Blick vom Skischulgelände auf den Wirler Hof, Foto Siefert

hoch über dem Kopssee, Foto Siefert

An die gedrechselten Schneeprofile vergangener Winter denke ich noch am Nachmittag und überlege, wie stark die Ausbuchtungen wohl heuer werden. Fürs Erste hat es gereicht, dass vom eisigen Untergrund nichts mehr zu spüren ist. Wie eine dicke Matratze liegt der Neuschnee am Hang und jeder Schwung darauf macht Spaß. Für den Anfang bewegen wir uns zwischen Birkhahnbahn und Kopsseelift, wo wir dem eisigen Wind weniger ausgesetzt sind und die Sicht einigermaßen gut ist. Und während wir mit weiten Bögen den samtweichen Schnee wegdrücken, freuen wir uns auf den nächsten Tag.
Der Wetterbericht hat nicht zu viel versprochen. Am Dreikönigstag empfängt uns strahlender Sonnenschein. Immer noch ist es so knackig kalt, dass der Schnee an den schattigen Hängen stumpf ist. Aber ohne Wind ist alles halb so wild. Überhaupt verschwenden wir keinen Gedanken an Klagen. Es ist einfach nur schön: Die verschneiten Berge ringsum und der perfekte Schnee. Und weil wir mit Bergführer Chris einen erfahrenen Local dabei haben, kommen wir immer wieder in den Genuss von ein paar Schwüngen im Powder. Ab und zu treffen wir unsere Kinder, die zu fünft mit Skilehrer Wolfi unterwegs sind und alle miteinander sichtlich Spaß haben. Obwohl es wegen der mäßigen Schneefälle im alten Jahr noch keine Schanzen und Funparks gibt, finden sie immer wieder einen Buckel zum Springen oder einen besonderen Weg durch Märchenwald und Jägerpfad.
In der Addition der Kilometer sind die Pisten rund um den Alpkogel überschaubar, aber weil sie lang und kupiert sind, wird es nicht langweilig. Und das Publikum ist angenehm entspannt. Das schönste soll aber noch kommen. Seit diesem Winter gibt es die neue Breitspitzbahn, die die langen Hänge am Saggrat angenehmer und weitläufiger erschließt, als es der alte Doppelsessellift getan hat. Aber um dorthin zu gelangen braucht man die Ballunspitzbahn, die wegen eines Kupplungsproblems erst am Nachmittag fährt. Wir gehören zu den Ersten, die sie fahren und schwingen auf der langen roten Piste hinüber. Wie ein Fjord liegt uns der teilweise eisbedeckte Kopssee zu Füßen. Für die Strecken jenseits der Lifttrasse braucht es noch ein bisschen mehr Schnee, aber wir sind glücklich auf der schwarzen Saggratabfahrt. Unsere Spuren sind die ersten auf dem feinen Streifenmuster der Pistenraupen. So schön all die anderen Pisten und Tiefschneestreifen waren, die drei Fahrten, die wir vor Liftschluss hier machen können, sind das Highlight des Tages und wir genießen sie umso mehr, weil wir wissen, dass solche Bedingungen etwas Besonderes sind.

gedrechselte Schneehöhendiagramme im Alpinarium Galtür, Foto Siefert

hoch über dem Kopssee, Foto Siefertk-Museum im Alpinarium Galtür, Foto Siefert

Infos:

Tourismusverband Paznaun-Ischgl, Haus 39, 6563 Galtür, Österreich, Tel. 0043/50/990200
www.galtuer.com

Alpinarium Galtür, im Winter Di – So 10 – 18 Uhr, 9 Euro (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 5 Euro), Ermäßigungen u.a. für Studenten, Senioren und Familien, Führung zzgl. 3 Euro/Person.
www.alpinarium.at

Ski- und Snowboardschule Silvretta-Galtür, 6563 Galtür, Österreich, Tel. 0043/5443/8565 oder 20046
www.schischule-galtuer.at

Alpenromantik-Hotel Wirler Hof, 6563 Galtür, Österreich, Tel. 0043/5443/8231
Am Ortsende von Wirl, direkt zwischen Lift und Skischulgelände gelegen, ist der Wirler Hof optimal für Familien. Nicht nur mit ganz kleinen Skizwergen ist der kurze Weg zwischen Piste und Zimmer angenehm. Für danach haben Hausgäste die Wahl zwischen Après-Ski im rustikalen Huber-Stadl, Sauna, Wellness und Massagen und einem Schwimmbad mit verschiedenen Strudeln und richtig schön warmem Wasser.
Mehrere Zimmer lassen sich zu Suiten verbinden. Für Skifahrer gibt es unter anderem eine Winteraktion an Wochentagen mit 5 Ü/HP und 4-Tage-Liftpass ab 557 Euro/Pers. sowie Winterwochenpauschalen mit 7 Ü/HP und 6-Tage-Liftpass ab 737,50 Euro/Pers. (Ermäßigungen für Kinder und Senioren)
www.huber-hotels.com
www.facebook.com/Wirlerhof

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