ABGEFAHREN: Ein Super-Seelen-Ski-Tag auf der Sutten!

VON JUPP SUTTNER    ////   Kennt ihr das? Ihr liegt hundemüde in der Kiste – und könnt dennoch nicht einschlafen. Bei mir hilft dann nur eines: Skifahren! In Gedanken. Ein sanfter Schwung nach dem anderen – links, rechts, links, rechts, links…

Ich fahre dabei immer auf der „Sutten“. Denn auf der Sutten bin ich bereits als Kind gefahren. Wer die Sutten – auf der sogar bereits Deutsche Meisterschaften im Riesenslalom stattfanden (so wunderbar rhythmisch ist ihr Gelände) – nicht kennt:

Sie ist 3,2 km lang und liegt auf der Sonnenseite der Skischaukel Spitzingsee-Tegernsee, knapp 65 km von München entfernt.

Keine Abfahrt dieser Welt ist besser geeignet für meine Seele, den ersten Skitag der Saison zu zelebrieren als jene Sutten. Denn am ersten Skitag des Winters (und er begann für mich tatsächlich erst am vorgestrigen Donnerstag, aus welchen Gründen auch immer, die hier aufzuzählen euch nur langweilen würde) ist vor allem eines wichtig:

Selbstvertrauen!

Um die Verzagtheit vor den ersten Schwüngen der Saison zu überwinden. Und wenn man eine Piste derart intus hat, dass man sie sogar im bzw. kurz vor dem Schlaf beherrscht – dann ist sie eben genau jene perfekt passende für den Start in den Winter.

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ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Ski-Stories.de und Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht.  Dieses Mal: So war es am Donnerstag, 11. Januar 2024, im Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee in Oberbayern.

ABGEFAHREN ist KEINE Gebiets-Reportage, sondern nur eine „Momentaufnahme“.

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Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports (mit Ausnahme der anderweitig gekennzeichneten Bilder):

Jupp Suttner. Sämtliche Bilder wurden aufgenommen am Donnerstag/Freitag 11./12. Januar 2024.

Text:

Jupp Suttner

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Und was soll ich sagen? Die Sutten offerierte sich an diesem Donnerstag hervorragend präpariert – bei bester Sicht oben und mit etwas Nebelgestochere unten. Aber als der Halbblindflug begann, spielte die fehlende Sicht keine Rolle mehr – denn das erwünschte Selbstvertrauen war ja schon da… : – )

Ich befuhr also die Sutten – und dann die gesamte Runde: Stümpfling, Lyra, Dreitannen, Firstalm – was es hier halt auf 22 Pisten-Kilometern (2 davon schwarz, 10 rot, 10 blau, 10 Lite) so alles gibt. Und dies bei betörendem Sonnenschein und bestem Schnee – inmitten einer oberlandlerisch-oberbayerischen Landschaft, die momentan den Namen Wintertraum trägt. Auch wenn nachmittags in manchen Passagen gelegentlich etwas abgeschabte Stellen auftauchten.

Das hier ist NICHT die Sutten, sondern das ist die ANDERE Seite der Skischaukel – Blick von der Lyra hinab zum Spitzingsee, der auf dem Bild unten von Nebel überdeckt ist.

 

Bemerkenswerte Schnee-Stunden also – und dies zu günstigen Preisen, wie man sie weit und breit nur sehr schwer  finden wird (höchstens noch bei den anderen www.Alpenplus.com -Skigebieten Sudelfeld bei Bayrischzell und Brauneck bei Lenggries): der Tagesskipass im Skiareal Spitzingsee-Tegernsee kostet

46,50 Euro (Erwachsene)

44 Euro (Senioren)

40 Euro (16-18 Jahre)

22 Euro (6 – 16 Jahre).

Details:

https://www.alpenplus.com/alpen-plus/alpen-plus-skipasspreise-uebersicht/

Dafür kam der Almburger inklusive Pommes auf der Osthang-Alm auf 17,50 Euro, was nicht wenig ist. Aber er schmeckte dafür superb und wirkte wirklich frisch zubereitet. Einem zufällig aufgeschnappten Wirte-Gespräch mit Einheimischen entnahm ich, dass es am nächsten Tag „frische Bluat- und Leberwürscht“ geben würde, da müssten sie unbedingt heraufkommen, zu diesem Genuss, die Einheimischen. Regionalkost also mitten auf der Piste. Da zahlt man dann gerne ein paar Euro mehr.

Auf EINEN Part des Skigebiets verzichtete ich: auf den Rosskopf. Den Schicksalsberg des Manuel Neuer.

Er lag – der Rosskopf (siehe Foto), nicht Neuer – in meiner Kindheit, als ich bei der Abfahrt stets die Zahl meiner Stürze zählte, lange Zeit an der Pole Position (23 Stürze bei einem einzigen Run) – wurde aber eines Tages vom Wendelstein bei Bayrischzell (32 Stürze) überholt.

Manuel Neuer wird den Rosskopf wohl erst wieder nach Ende seiner Karriere (also zu seinem 50. Geburtstag) herausfordern. Und wenn man bedenkt, dass sein Beinbruch dort erst 14 Monate her ist – erscheint es geradezu sensationell, welche Paraden er bereits wieder an den Tag legt. Etwa am gestrigen Freitagabend in der Allianz Arena. Wo im Rahmen des Matches gegen Hoffenheim auch des Franz Beckenbauers gedacht wurde.

Neuer – der neue Libero

Der Kaiser war übrigens – um auf die Piste zurück zu kehren – im Gegensatz zu Neuer kein besonders guter Skifahrer. Er komme mit seiner breiten Skistellung (damals war noch SCHMALE Skiführung angesagt!) eher wie eine Lokomotive auf einem Eisenbahngleis daher, sei ihm gesagt worden, wie er mal verriet. Weshalb er dann lieber Ski-Langläufer statt Ski-Slalomist wurde.

Bester Slalomist aller Bayern-Zeiten könnte dafür Jamal Musiala werden. Als Torstangen, an denen er sich schlangengleich vorbei windet, dienen ihm die gegnerischen Spieler. Gestern schoss Bambi zwei Tore.

Während ich wiederum, alter Hirsch statt Bambi, nicht einmal den Anstoß hätte ausführen können – denn mit dem Muskelkater des ersten Skitags der Saison in den Beinen besaßen meine Oberschenkelchen kaum  die Fähigkeit, eine Treppe vernünftig empor und wieder hinab zu steigen.

Aber zum Ins-Bett-klettern reichte es noch.

Wo ich dann in Gedanken mal NICHT die Sutten hinabschwang.

Sondern die Streif.

Denn am Dienstag wedle ich in Kitz – und ein bisschen mentale Vorbereitung hat noch nie geschadet.

Vor allem auf den Preis des Tagesskipasses.

Denn der kostet dort 72 Euro.

Infos:

www.alpenbahnen-spitzingsee.de

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