Dann kam er schon heran – und entschuldigte sich. Auf – sächsisch. „Auch das noch!“, stöhnte Brenningers Innerstes.  Von Marcel Hirscher oder irgendeinem Kitzbüheler roten Teufel oder sonstigem Ösi-Crack über den Haufen gefahren zu werden – das wäre image-mäßig ja noch gegangen. Aber von einem – Sachsen! Brenninger hörte schon die Spezln  diabolisch-dreckig frotzeln: „Soso – ein Sachse war schneller als Du? Bist jetzt unter die Schnecken gegangen?“ Und dann würden sie in brüllendes Gelächter ausbrechen und sich nicht mehr einkriegen vor Vergnügen.

Immerhin: Der Sachse gestand Brenninger sofort seine Schuld. Das Skihaserl hingegen: „Näää!“ Sie habe genau gesehen, dass er, der Brenninger, ihrem Mann über die Ski-Enden gefahren – und deshalb gestürzt sei.

„Näää“ sagte ihr Mann, „das war schon MEINE Schuld!“ – und überreichte ein Kärtchen mit seinen Daten. „Sachsen-Männer sind fair“, dachte sich der Brenninger.

Dann verabschiedeten sie sich und Brenninger beschloss: „Vom Schmerzensgeld kaufe ich mir einen Protector!“. Mit Schutz am Rücken und Schutz vor der Brust. „Damit ich gewappnet bin. Wenn ich nächstes Mal auf der Piste – seine Frau treffe.“

Jupp Suttner

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