ABGEFAHREN: Livio und der Zirbenschnaps

 

Auf dem Nassfeld warten jenseits und diesseits der österreichisch-Italienischen Seite 110 Pistenkilometer.
Auf dem Nassfeld warten jenseits und diesseits der österreichisch-Italienischen Seite 110 Pistenkilometer.

„Warum willst du bis an die italienische Grenze, um am Nassfeld ein verlängertes Wochenende Ski zu fahren?“ fragt verwundert mein Nachbar. Antwort: „Weil ich vor 25 Jahren das letzte Mal da war und jetzt die Möglichkeit habe, während einer Pressereise das Gebiet in Kärnten wieder zu besuchen“. Er: „Bringe mir bitte Prospekte mit – vielleicht wird das mein nächstes Winterziel. Ich war noch nie in der Gegend“.

ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten des Nassfeld gerade aussieht. Dieses Mal: So war es vom 3. bis 6. März 2016 auf dem Nassfeld (Kärnten).

Text: Gerhard Fuhrmann

Die Reise in die „Vergangenheit“ beginnt am Donnerstagmittag bei Regen und ringsum kein Schnee. Das Navi zeigt eine Fahrzeit von 3 ¾ Stunden und lotst auf die Autobahn Salzburg und dann weiter Richtung Villach. Von Flachauwinkel bis nach dem Tauerntunnel starker Schneefall und hinter dem Katschbergtunnel (Maut 11,50 €) von der weißen Pracht wenig zu sehen. Dann Zweifel. Der elektronische Wegweiser möchte, dass ich bei Paternion die Autobahn verlassen soll („müsste doch über Villach fahren“). Es folgt eine schmale, kurvenreiche Bergstraße, wo die Schneemenge beidseits mit den Höhenmetern zunimmt. „Wenn das schlimmer wird, drehe ich um“ und beobachte aufmerksam Straße und Umgebung. Aber es gibt keinen Grund für eine Umkehr, denn talwärts nach Hermagor wird aus Schnee Nebelnässe. Nächstes Ziel ist Tröpolach an der Nassfeld Bundesstraße – und von da nur noch 15 Kilometer bis zur Sonnenalpe Nassfeld.

Im Vorbeifahren irritiert ein Schild mit Schneeketten-Symbol. „Habe keine und brauche wahrscheinlich auch keine“ und fahre unbeeindruckt weiter. Doch je weiter es nach oben geht, umso mehr schneit es und die Schneewände links und rechts werden immer höher („vielleicht braucht man doch Ketten?“). Mit mulmigen Gefühl und voller Konzentration kurve ich die Serpentinen hoch. Dann der erlösende Hinweis: Zur Sonnenalpe 2 Kilometer. Aber die haben es in sich. Es geht steil bergauf und die Schneemenge nimmt nochmals zu – auch auf der Straße. Im Schritttempo rolle ich in den Ort. Dort verschwinden Autos und Schilder unter der weißen Pracht („das sind mindestens drei Meter“). Dagegen kämpfen Schneepflüge und viele schaufelnde Menschen. Mit Schwung schaffe ich die schmale Zufahrt zum „Falkensteiner Hotel & Spa Wulfenia“. Beim Einchecken Frage nach der Parkgarage. „Da müssen sie die Hauptstraße wieder nach unten fahren“ ist die Antwort. Deren Zufahrt nur provisorisch geräumt und nach mehreren Anläufen steht das Auto im Trockenen. Dann zu Fuß wieder ins Hotel zurück („fahre keinen Meter mehr“).

Das Falkensteiner Hotel & Spa Wulfenia ist seit dem 23. 12. 2016 geöffnet.
Das Falkensteiner Hotel & Spa Wulfenia ist seit dem 23. 12. 2016 geöffnet.

Beim Abendessen ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, Dr. Kurt Genser, von der NLW Tourismus Marketing, die mit der Kärnten Werbung und MaroundPartner noch weitere fünf Kolleginnen und Kollegen zu dem Event eingeladen haben. Kurt Genser begrüßt Ilona, Nicole, Heinz, Thomas und Björn und genießen zusammen ein hervorragendes Menü in dem 4-Sterne-Hotel. Dabei erzählt er von seiner „Heimat“: „Das Nassfeld ist die größte Sonnenterrasse der Alpen (800 Sonnenstunden im Jahr) mit vier (Hoch)Täler diesseits und jenseits der österreichischen-italienischen Grenze mit 110 Pistenkilometer, die 30 Aufstiegshilfen erreichen. Wer seine Brettl- oder Boardkünste verbessern möchte, bucht Kurse in drei Skischulen. Experimentierfreudige suchen den Nervenkitzel im Snowpark, testen die Funslope, jagen über die Speedstrecke oder probieren die Freestyle-Angebote.

25 Skihütten und Restaurants sorgen für Kulinarik und Vergnügen. Und Vergnügen – auch günstig – gibt es genug auf der Höh´ wie bei „SkiHits for Kids“ zu Ostern, wo der Skipass für Kinder bis zehn Jahre gratis ist und die Kinder schlafen kosten­los im Zimmer der Eltern bzw. Großeltern. Ein weiteres Highlight ist das Full Metal Mountain, ein Heavy-Metal-Event der Superlative vom 28. März bis 3. April 2016 mit über 30 Bands (www.full-metal-mountain.com). Weniger laut – dafür aber sportlich – ist es bei der „Ski & Golf Trophy“ (www.nassfeld-golf) vom 8. bis 10. April“. Und hat noch einen Hinweis: „Morgen um 9.30 Uhr Treffen mit mir und dem Skiguide in der Lobby und holen dann unsere Ausrüstung. Laut Voraussage soll morgen die Sonne scheinen“.

Kurt hatte recht. Schon um 7 Uhr blauer Himmel und der Schnee glitzert in der Morgensonne. Frühstücksbüfett plündern und rein in die warmen Klamotten. Kurt und Guide Geri (aus Budapest) warten schon. Kurzer Fußmarsch zum Sport Sölle (www.soelle.at), wo wir unser Equipment bekommen. Leihski oder -boards kosten ab 19,50 €/Tag für Erwachsene, der Nachwuchs zahlt ab 9 €/Tag. Nur weniger Meter sind es dann zur Talstation der Madritschenbahn (3-Tages-Karte ab 121 €/Erwachsene, Kinder ab 61 €; 6-Tages-Pass ab 211 €/Erwachsene, Kinder ab 106 €). Das Thermometer zeigt zur frühen Stunde schon Null Grad – am Einstieg und auf den Pisten schon viel los. Der 6er-Sessel endet am Kofelplatz auf 1.919 Meter. Dort ein weitläufiges Plateau – mit den Bergstationen von Millennium-Express, Madritschen- und Mössernbahn.

Wenig Zeit für das traumhafte Panorama. Die Gruppe teilt sich auf. Kurt übernimmt Ilona, Heinz, Thomas und mich. Geri kümmert sich um Nicole und Björn. „Zum Eingewöhnen fahren wir zusammen runter zur Madritschen-Talstation“ gibt Kurt die Richtung vor. Die heißt Lärchenboden-Abfahrt (23 rot) – eine breite, bestens präparierte Piste. Ideal für den Einstieg, weil nicht so steil und viel Platz zum kontrollierten Carven. Nur kurze Zwischen-Stopps und nach wenigen Minuten stehen wir schon wieder an den Drehkreuzen. Im Lift die Entscheidung für eine Wiederholung. Nach dem Ausstieg Trennung von der Geri-Truppe und danach fast Non-Stopp ins Tal. Wieder zurück auf dem Kofelplatz, erklärt Kurt die umliegende Bergwelt („der Großglockner ist die kleine Spitze dahinten links“) und ein Zukunftsprojekt: „Der Hügel vor uns wird in den nächsten Jahren abgetragen, denn dort soll bis 2019 die Bergstation einer neuen Bahn stehen, die das italienische Pontebba (Provinz Udine) mit dem Nassfeld verbindet.“ Das wollen wir weiter kennenlernen und carven über die Scheibelboden-Route (63 rot) – eine anspruchsvolle, weil oft steile Piste, zur Mössernbahn „Warm up“. Der Ausstieg des neuen 6er-Sessel ist auf dem Rudnigsattel auf 1.980 Meter. „Auf der gegenüberliegenden Seite der Gartnerkofel und weiter unten die Hütte, wo wir Mittag essen“ sagt Kurt, „aber bis dahin gibt es noch einiges zu tun.“ Beispielsweise die Sattelabfahrt (65 rot), die mit steilen und buckeligen Passagen – der Schnee ist wegen der Sonneneinstrahlung bereits sehr weich – vollen Druck auf die Kanten verlangt. An der Mössernbahn brennen die Oberschenkel, aber Kurt kennt kein Erbarmen. „Wir müssen nochmal hoch, denn vor dem Essen will ich euch noch die Talabfahrt zeigen.“ Die Schnittlauchkofel-Piste (70 rot) umrundet den gleichnamigen Berg und bietet über fast vier Kilometer alle Schwierigkeitsstufen an skifahrerischen Können. Da kommt die Gondelfahrt mit der Trogkofelbahn wie gerufen. Endlich sitzen, ausruhen, Skischuhschnallen aufmachen und Ausblick genießen. Der wird noch besser, als wir auf 2.020 Meter aussteigen – dem höchsten Punkt im Skigebiet Nassfeld.

Kurze Handy-Foto-Session und dann winkt Kurt zum Sammeln. „Die Talabfahrt – Carina – ist 7,6 Kilometer lang und führt über 1.200 Höhenmeter runter nach Tröpolach“. Doch er muss umplanen. „Der schwarze Einstieg (77) ist leider gesperrt und deshalb über die rote (80) Route.“ Vorbei an der Tröpolacher Alm geht es in gemächlichen Tempo auf der breiten Piste voran. Bin vom weiteren Verlauf eher enttäuscht, denn es wechseln sich Flachstücke und Ziehwege ab –  mit Gelegenheit für weite Schwünge. Es ist sehr wenig los. Das ändert sich schlagartig. Die Piste ist ausgefahren, buckelig und deshalb stehen oder rutschen Groß und Klein unkontrolliert herum. Nachdem die Waldschneisen vorbei sind, ist unten im Tal Tröpolach zu sehen. „Wir fahren jetzt auf der Flutlichtpiste bis zur Talstation des Millennium-Express“ erklärt Kurt während eines Stopps. Dann geht es richtig zur Sache. Steil, nur Buckel, der Schnee weich – die restliche Strecke fordert die letzten Kräfte.

Regeneration bringt dann die fast sechs Kilometer lange Seilbahn-Auffahrt mit zwei Sektionen als Zwischeneinstieg. Kurt schlägt einen Einkehrschwung in der Kofelalm vor. Vorher zeigt er uns noch eine Kombination aus Sonnen- und Digital-Uhr, die „450“ anzeigt. „So viele Sonnenstunden hatten wir seit Saisonbeginn“. Auf der großen Sonnenterrasse viel Betrieb und wir ergattern trotzdem drei Liegestühle. „Hier ist morgen Mittagessen“ (Kurt) und bestellt Getränke. Dann erzählt er, dass die Hütte aus 400 Jahre alten Holz besteht und 2,9 Millionen Euro gekostet hat. Leider können wir Liegestuhl und Drinks nicht länger genießen. Das Mittagessen wartet – auf der gegenüberliegenden Talseit.

Die Kofelalm die höchste Skihütte des Nassfeld.
Die Kofelalm die höchste Skihütte des Nassfeld.

Dorthin weitere neue Routen. Zuerst die recht anspruchsvolle Millennium-Piste (rot 45) bis zur Bergstation der Tröglbahn und danach die 3,3 Kilometer lange Tröglabfahrt –mit Steilstücken, Gleitpassagen durch Waldschneisen und im unteren Teil die schon obligatorischen Buckel mit Firnschnee-Feeling. Dann Schwung mitnehmen, um die Gartnerkofelbahn ohne kräfteraubenden Aufstieg zu erreichen. Deren 4er-Sessel endet auf 1.915 Meter. „Von hier könnten wir die Garnitzen-Alm-Piste (7 rot) noch fahren, aber das geht auch nach dem Essen“ bremst Kurt unsere Neugier. Er lotst zur Familienabfahrt (rot 4), von der es nur ein paar Schwünge zu Plattner´s Einkehrgasthaus sind (www.plattner.at). Dort treffen wir auf Geri, Nicole und Björn und besetzen gleich einen Tisch auf der Außenterrasse. Bei Sonne satt und Blick auf Gartner-, Ross- und Trogkofel wird der Kalorienhaushalt wieder reguliert (Schnitzel 12,80 €, Apfelstrudel 4,40 €). Nach 1,5 Stunden hektischer Aufbruch. „Da für morgen schlechtes Wetter angesagt ist, sollten wir noch die guten Verhältnisse nutzen“ und zeigt auf die ersten Wolken, die langsam die Berggipfel einhüllen. Schnell auf der Watschiger-Alm-Piste (rot 3) zur Gartnerkofelbahn und nach dem Ausstieg dann die „verschobene“ Garnitzen-Alm-Abfahrt (rot 7) unterhalb des Gartnerkofels. Die Route erfordert wegen des weichen Schnees viel Druck auf den Ski. Einstimmig entscheiden wir uns für den Rückweg zum Hotel. Mit der Garnitzenbahn I „La Prima“ zur bekannten Familien-Abfahrt (4 rot), die diesmal ohne Einkehrschwung bis ins Tal zur Tröglbahn führt. Jeder Schwung und Buckel schmerzt – da kommt der 4er-Sessel gerade recht. Dann ein kurzes Stück über die Tröglpiste (40 rot), gemütliches Gleiten auf der Verbindungsabfahrt Lärchenboden (24 rot) und endlich das Ziel – die Madritschenbahn – zu sehen. Jetzt nochmal volle Power für die Lärchenboden-Abfahrt (23 rot). Der erste Skitag ist am Ende – auch für Kurt. „Um 19 Uhr holt euch meine Kollegin Ingeborg Schnabl im Hotel ab und dann zu Fuß zum Abendessen ins Albergo Ristorante Wulfenia da Livio auf dem Passo Pramollo“ verabschiedet er sich, „wir sehen uns morgen Mittag auf der Kofelalm“.

Mich sieht gleich Sauna und Hallenbad im Falkensteiner Wulfenia. Doch vorher noch Tee und Kuchenbüffet zum Nulltarif im Barbereich – das nennt man Dienst am Gast. Mit Ingeborg vom NLW Tourismus Marketing spazieren wir etwa 20 Minuten entlang des tiefverschneiten Passo Promollo über die Landesgrenze nach Italien – genauer gesagt zu Livio Fedrigo (www.livio.at). Er und seine Wirtschaft sind – laut Ingeborg – eine Legende auf dem Nassfeld und „seit 1959 lebt er schon hier und fast jeder Gast war wenigstens einmal bei ihm zum Essen.“ Die Hütte ist bereits am frühen Abend bis zum letzten Platz besetzt und Livios Frau Edith bringt gleich Getränke und knuspriges Weißbrot. Dann werden Pasta-Platten, Fisch, Pizza und Salate geordert – ich bestelle Gnocchi mit Lachs (12 €). Die Portionen reichlich und nach Meinung aller geschmacklich topp. Dann setzt sich Hausherr Livio an den Tisch und erzählt von früher, als er „mit seinen Eltern hier Puppen (!) und Obst verkaufte und richtig Geld verdiente.“ Das war der Grundstein zu weiteren zwei Betrieben. Nach Espresso spendiert er Grappa und Averna Sour – nur Björn fragt nach einem Zirpenschnaps. Das trifft den Italiener bei seiner Ehre und zwischen den beiden beginnt eine laute Diskussion über Trinksitten. Mal lustig, mal ernst, vertritt jeder seine Meinung und Livio tauft Björn schließlich in „Zirbele“ und holt zur Überraschung aller eine Flasche Zirbenschnaps von der Bar und füllt Glas um Glas, bis diese leer ist.

Alle loben das Getränk und Livio ist nicht mehr zu halten. Eine Runde Averna Sour oder Grappa folgt der nächsten, bis bei manchen leichte Sprachstörungen eintreten. Ingeborg versucht zu retten, was zu retten ist und verlangt nach der Rechnung. Aber wir kommen nur bis zur Bar, denn dort wartet noch Weißwein als Absacker. Nach zwei Runden klappt endlich der Abgang. Sternenklare Nacht begleitet den Heimweg und Ingeborg verabschiedet sich beim Hotel mit „wir treffen uns morgen um 9.00 Uhr in der Lobby. Geri und ich sind dann eure Guides“. Jeder will nur noch ins Bett, denn Sport, Essen und Alkohol fordern ihren Tribut.

Wie vorausgesagt am Morgen Schneefall und Nebel. Der wird immer stärker, als wir mit der Madritschenbahn auf dem Kofelplatz ankommen. „Wir müssen um 10 Uhr beim NTC Blue Park bei der Tressdorfer Alm sein und fahren deshalb direkt dorthin“ gibt Ingeborg die Marschroute vor und bugsiert uns zur Millennium-Abfahrt (45 rot). Sicht katostrophal – aber der Schnee ein Traum. Wie Tiefschneefahren. Der Ski dreht federleicht und das lässt die Witterungsumstände vergessen („wenn jetzt noch Sonne wäre“). Auf der Piste sehr wenig los und die Tressdorfer Alm ist schnell erreicht. Dort wollen wir das Spaßangebot des NTC (New Technology Center) kennenlernen. Leider ist der Instructor nicht da und holen Schlitten, Snowbikes und Bikeboards selbst aus dem Container. Eigentlich sollten elf Trendsportgeräte zum Testen bereitstehen. Aber drei reichen bei dem Wetter auch aus. Ein Band transportiert Mensch und Gerät im Zeitlupentempo nach oben und kürzester Zeit sind wir auf dem flachen Hang wieder unten. Inzwischen ist Geri eingetroffen und hilft beim Umgang mit Bikes und Boards. Im Laufe der Zeit macht es Spaß und wir haben alles in Griff.

Auf dem NTC Blue Day Park kann man elf Trendsportgeräte testen.
Auf dem NTC Blue Day Park kann man elf Trendsportgeräte testen.

Nur nicht das Wetter. Der Schneefall wird immer stärker. Ingeborg telefoniert inzwischen mit Ute Zaworka (Kärnten Werbung) und schlägt ihr vor, dass sie statt am Abend lieber zum Mittagessen um 12.30 Uhr auf die Kofel-Alm kommt. Denn die Wetter-App sagt für die Nacht noch mehr Schnee an. „Dann wird die Pass-Straße zum Nassfeld gesperrt und Ute, die in Klagenfurt wohnt, kommt nicht mehr hinauf oder hinunter“ erklärt Ingeborg die Programmänderung. Wir räumen die Trend-Geräte wieder in den Container und nutzen die Gondel von der 2. Sektion der Millenniumbahn zur Kofelalm (https://www.facebook.com/KofelALM-253362634816805). Kurt Genser und Ute sind schon da. Sie stellt beim Essen (Käsespätzle 9,80 €, Kaiserschmarrn 10,50 €) die touristischen Neuigkeiten in Kärnten vor. Beispielsweise „Geschmack der Kindheit“ als Haupt-Slogan für den kommenden Sommer. Weiters soll Kulinarik im südlichsten Bundesland Österreichs ebenfalls ganz oben in der Angebots-Hitliste stehen. Auch Kurt verkündet einen Hit: „Nassfeld steht bei Usern der Plattform www.bergfex.at, dem größten Bergsportportal Europas, ganz oben im Ranking von 1.180 europäischen Skidestinationen: Über 900.000 Wintersportler besuchten uns in der bisherigen Wintersaison via Bergfex. Außerdem haben wir es in der Liste der beliebtesten Skidestinationen unter die „TOP 3 Europas“ geschafft“. Der Stolz ist den einladenden Kärntner Touristiker anzusehen und mit einer Runde Schnaps endet das Treffen.

Ute und Kurt fahren mit der Bahn ins Tal und Ingeborg führt uns sicher bei noch stärkeren Nebel und Schneefall auf der Lärchenboden-Piste (23 rot) mit langgezogenen Schwüngen und mehreren Stopps zum Sport Sölle an der Madritschen-Talstation, wo wir unser Equipment zurückgeben. Zum Ausklang genehmigen wir uns alle noch einen Snack im Wulfenia-Hotel. Danach verabschieden sich Ingeborg und Heinz, denn die möchten noch rechtzeitig vor einer eventuellen Straßen-Sperrung ins Tal kommen. Der Rest will in Sauna oder Schwimmbad relaxen. Thomas, Björn und ich freuen sich auf die Fernsehübertragung des Bundesliga-Spiel Dortmund vs. Bayern München in der Bar. Danach Treffen mit Ilona und Nicole zum 3-Gänge-Menü. Draußen schneit es unaufhörlich und fragen an der Rezeption wegen dem Taxi nach Hermagor für Ilona und Thomas. Das ist für 8.45 Uhr bestellt – wenn die Straße frei ist.

Ich bin noch als einziger mit dem eigenen Auto (ohne Schneeketten) übrig. Muss mich auch bis zum nächsten Morgen gedulden. Da schneit es immer noch sehr stark und wir genießen zusammen das letzte Frühstück. Nicole und Björn bleiben noch zwei Tage. Trage mein Gepäck über die Hauptstraße zur Tiefgarage, weil ich ohne Ketten das Hotel nicht erreiche. Frage dabei einen Schneepflug-Fahrer, ob ich mit Winterreifen nach Tröpolach komme? „Wenn du im Schritttempo fährst“ war seine knappe Antwort. Die befolge ich auf 15 Kilometer und bin dabei – gottseidank – alleine auf meiner Spur. Je näher das Tal kommt, umso weniger fällt Schnee und der geht dann in Regen über. Nässe und Nebel begleitet die Fahrt bis nach Villach, dann wieder Schnee bei Flachauwinkel und nahe Salzburg ist alles Grün und die Sonne scheint. An der Grenze leider langer Stau – aber da habe ich genügend Zeit, um die ereignisreichen Tage mit netten Leuten nochmals Revue passieren zu lassen.

Infos über das getestete Skigebiet:
www.nassfeld.at

Infos über das erwähnte Hotel:
www.falkensteiner.com/de/hotel/wulfenia

Infos über die Orte:
www.hermagor.at
www.troepolacher.at

Infos über die Region:
www.karnten.at
www.austria.info

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