Der Name des Aufgusses in der Outdoor-Erlebnis-Sauna in Bergidyll Hotel Tratterhof in Meransen konnte nicht besser gewählt werden: Dolomiti Superski. Denn Feststimmung schwebte über der heißen Kohle, der weltgrößte Ski-Arenen-Verbund, der diesen Namen hat, legte einen Zwischenbericht über die Zahlen des bisherigen Winters in den Alpen ihres Einzugsgebiets vor.
Und die sind hervorragend.
12 Skigebiete mit 450 Liftanlagen für 1 200 Pistenkilometer, die zu 97 Prozent mit Beschneiungsanlagen wintertauglich gehalten werden können, und dies mit anerkannt hervorragender Qualität; sie bilden den Rahmen für 10 Millionen „Erstzutritte“ im Winter und 12 Millionen Nächtigungen. Im Konferenzsaal des Tratterhofes wurde dies – fein orchestriert vom Presse- und PR-Chef Diego Clara – von den Mächtigen im Verbund vorgetragen: Andrea Varallo, der Vizepräsident von Dolomiti Superski, Thomas Mussner, der Generaldirektor. Dazu Karl Leitner, Präsident des heimischen Skigebiets Eisacktal-Gitschberg-Jochtal/Plose, Stefan Gruber, sein Geschäftsführer, und viele Notabeln der Südtiroler Ski- und Tourismuswelt waren da, dazu Journalisten aus deutschsprachigen Landen, die Italiener waren eine Woche später geladen.
Zentrales Thema, auf den Punkt gebracht von Alessandro Marzola, dem Präsidenten der Plose AG: „Wenn es den Skisport nicht gäbe, gäbe es auch kein Drumherum. Nur die Skifahrer sorgen für die Auslastung.“ Eine klare Ansage: Die Suche nach klimawechselverträglicheren Sport- und Vergnügungsbetätigungen am dann wohlmöglich schneefreien alpinen Gerät ist vertagt. „Die nächsten 50 Jahre will er davon nichts mehr hören“, sagte Thomas Mussner.
Wenn es so bleibt wie heuer – in Cortina d’Ampezzo, am Kronplatz, in Alta Badia, Gröden, auf der Seiser Alm, dem Fassatal, in Carezza, Arabba, auf der Marmolada, den Drei Zinnen Dolomiten, dem Val di in Obereggen, in San Martino di Castrozza, auf dem Rolle Pass, im Eisacktal, der Alpe Lusia, dem San Pellegrino, der Civetta. Ja, wenn es so bliebe. Dann wäre alles gut. Dann könnte man sich darauf konzentrieren, durch „Verknüpfung“ die Sella Ronda zu entlasten, neue Skigebiete will man nicht erschließen, wie Andrea Varallo ausführte. „Urbane Sportarte“, winterfest gemacht, will man anbieten, vom Biken, über das Golfen, bis zum Bouldern als idealem Ganzkörper-Workout. Die Kommunikation, soll – natürlich online – verbessert werden und „die Werte von Dolomiti Superski“ will man vermitteln, dahinter verbirgt sich, was den Südtiroler ausmacht: „Authentizität, Pioniergeist und Lifestyle.“ Der so Apostrophierte wird es gerne und mit Überraschung hören.
In die Hardware, Lifte, Pisten und Beschneiungsanlagen, hat man im vergangenen Sommer 90 Millionen Euro investiert, 20 mehr als im Vorjahr. So gibt es in Cortina d´Ampezzo mit der Scoiattolo eine neue schwarze Piste, eine neue Rodelbahn in Meransen, viele neue oder verbesserte Lifte, frische Hütten. Und natürlich gibt es für 28 Snowparks und unzählige Pisten wieder „Super-“ oder „Premium-“ Ticket-Angebote.
Die Wintersaison, die bereits am 25. November 2017 begann, wird – je nach Skigebiet Anfang/Mitte April 2018, in einigen sogar bis zum 1. Mai 2018 gehen, immer in Abhängigkeit der Schneeverhältnisse. Die Sella Ronda wird bis zum 08. April 2018 offen gehalten.
Dann schließt sich für Dolomiti Superski eine der schönsten Saisonen der vergangenen Jahre. Der Blick geht nicht mehr durch ein „Kältefenster in die Zukunft“, nicht mehr die Frage wird gestellt, wie kalt muss es wie lange sein, um das ganze Gebiet – zu 97 Prozent – zu beschneien, der Dolomythos, eine Schöpfung aus Dolomiten und Mythos, begeistert die Verantwortlichen im Verbund und auch die 30 000 Menschen in den Tälern, die direkt vom Tourismus leben. Und die Beschränkungen in der Entwicklung, die dadurch entstanden, dass die Dolomiten UNESCO-Welterbe wurden, auch die hat man im Griff.
Dass man 50 Jahre Ruhe habe, wie Thomas Mussner meint, ist zu bezweifeln, taugt aber als schöner Mythos. Solange sich auf sonnigen Pisten, im Wirlpool auf dem Dach oder in der Sauna mit dem Aufguss Dolomiti Superski aufzuhalten, das kann man sich gefallen lassen. Und danach? Da sollen sich andere den Kopf zerbrechen.
Information:
www.dolomitisuperski.com
Bild ganz oben: Wenn der Tag beginnt