Das Beste, was der Skisport bietet

Das Beste, was der Skisport bietet

Unterwegs in Frankreichs Pistenrevieren – die Vielfalt verspricht unvergessliche, schneesichere Tage

Vanoise Express Montchavin

Das zauberhafte Dorf St. Martin de Belleville unterhalb von Les Menuires – (c) g.lansard

Vanoise Express

Val d`Isère

Foto ganz oben:  Tignes Val Claret

Wenn am 12. Dezember im französischen Val d’Isère der Alpine Ski–Weltcup Station macht, wissen die meisten Rennläuferinnen und Rennläufer bereits, wie gut sie in Form sind. Nach dem Auftakt Ende Oktober auf dem Rettenbachgletscher oberhalb von Sölden im Ötztal und den Rennen in den nordamerikanischen Stationen Lake Louise, Aspen und Beaver Creek nimmt der Weltcup in den französischen Alpen so richtig Fahrt auf. Auf den Rennpisten von Val d’Isère werden Mitte Dezember mehrere Rennen für Damen und Herren ausgetragen. Die als Kriterium des ersten Schnees bekannte Veranstaltung gibt es seit 1955; seit der Saison 1968/69 finden die Rennen im Rahmen des Alpinen Skiweltcups statt.

Für leidenschaftliche Skifahrer ist dies der Startschuss in den neuen Skiwinter. Die französischen Skigebiete haben sich bereits lange vorher auf ihre Gäste eingestellt. Für viele zählt das Pistenrevier von Val d’Isère und Tignes, nach dem dreimaligen Olympiasieger Jean-Claude Killy auch Espace Killy genannt, zum Besten, was der Alpine Skisport bietet. Da werden Winter-träume wahr! Aber auch andere Großraumgebiete, wie Paradiski mit La Plagne und Les Arcs, Les Trois Vallées mit den Stationen Les Menuires, Meribel, Courchevel und Val Thorens sowie Les Portes du Soleil südlich des Genfer Sees können sich sehen lassen. Frédérique Chenal von France Montagnes: „Diese Stationen gehören wegen ihrer Größe und Vielfalt nicht nur zu den besten Skigebieten der Welt; sie versprechen wegen der Höhenlage auch unvergessliche, schneesichere Skitage.“ Val Thorens, die höchst gelegene Skistation Europas (2300 m), wo die Pisten bis an fünf Gletscher heranreichen, garantiert Schnee vom ersten Tag der Saison (21. November) bis zum letzten (8. Mai). Grandiose Skitage versprechen die Liftanbindungen in die Stationen Courchevel, Méribel und Les Menuires, von wo es nicht weit ist ins ruhige Örtchen Saint-Martin-de-Belleville, das erst Mitte der 1980-er Jahre durch eine Bahn an die Drei Täler angeschlossen wurde. Dazu Frédérique Chenal: „In den Trois Vallées erschließen 149 moderne Liftanlagen eine so große Vielfalt an Pisten, dass ein Tag nicht ausreicht, um das rund 600 Pistenkilometer große Skigebiet kennen zu lernen.“ Ein Highlight am Rand der Pisten sollte man sich nicht entgehen lassen – den atemberaubenden Panoramablick vom Cime de Caron in 3200 Metern auf unzählige Gipfel der französischen, schweizerischen und italienischen Alpen – dem Michelin zufolge der schönste Ausblick der Alpen.

Trois Vallées – vom Mont de la Chambre ziehen sich Pisten in alle Richtungen.

Villaroger-Piste von der Aiguille Rouge mit Blick auf Mont Blanc

Auch die beiden Hauptorte im Espace Killy, Val d‘ Isère und Tignes, liegen in schneesicheren Höhen zwischen 1850 und 2100 m Höhe. Mit 80 Bergbahnen, darunter zwei rasante unterirdische Metros, erreicht man mehr als 150 Pisten jeglicher Schwie-rigkeitsgrade – vom berühmten Skiberg, der Grande Motte (3456 m) im Westen, bis zu den breiten Pisten am Pissaillas-Gletscher im Osten nahe des Col de l’Iseran, über den die durch die Tour de France bekannte, 2770 m hohe, gleichnamige Passstraße verläuft. Die Station auf dem Grande-Motte-Gletscher bietet neben einer grandiosen Aussicht ebenso großartige Skierlebnisse. Spektakulär die bei Einheimischen und Freeridern beliebten Couloirs der Felskette „Les Grandes Balmes“, ungemein steile, enge Rinnen, die am Ortsrande von Tignes Val Claret enden. Im Nachbarort Val d’Isère fordern die Weltcup-Pisten von der Bellevarde und der gegenüber liegenden Solaise die sportlichen Skifahrer heraus.

Die Attraktion im Skigebiet Paradiski ist der Vanoise-Express. Diese größte frei schwebenden Seilbahn der Welt, die La Plagne mit der Nachbarstation Les Arcs auf der anderen Seite des 1830 m breiten Ponturin-Tals verbindet, ist ein technisches Wunderwerk! Wenn eine der beiden von Pininfarina gestalteten, zweistöckigen Gondeln mit 200 Personen an Bord aus der rund 1550 m hoch gelegenen La-Plagne-Station Montchavin oberhalb des alten Dorfs Peisey Nancroix gleitet und kurz danach 380 m über dem Tal schwebt, hat man das Gefühl zu fliegen. Vier Minuten dauert dieser beeindruckende, lautlose „Flug“ hinüber nach Les Arcs mit einmaligem Blick auf den Mont Blanc. Um das Skigebiet zu erkunden, sollte man einen einheimischen Guide nehmen, der sich gut auskennt. Jean Gotteland ist so einer. Von Villaroger am äußersten Ende von Les Arcs bis Montalbert am Rand von La Plagne kennt er alles – von den Anfänger-Pisten bis zu den Profi-Abfahrten. Er spürt sofort, was wir suchen: die Hänge abseits der gewalzten Pisten. Und so führt er uns bereits am zweiten Tag zu einer der berühmtesten Abfahrten von La Plagne, der „Face Nord“, einer grandiosen Tourenabfahrt von der 3417 m hohen Bellecôte, die nach vielen fantastischen Tiefschneehängen rund 2000 Höhenmetern tiefer im Ponturin-Tal endet, weitab des gesicherten Pistengebietes. Skifahrerglück, was willst Du mehr. Zurück nach La Plagne geht es schnell. Der Vanoise-Express macht’s möglich.

Avoriaz

Trois Vallées –  Variantenfahrer oberhalb von Les Menuires

Grenzüberschreitendes Skifahren erleben Gäste im Skigebiet „Les Portes du Soleil“. 206 Lifte und Seilbahnen verbinden südlich des Genfer Sees zwischen dem schweizerischen Unterwallis und dem französischen Hochsavoyen die zwölf Orte Abondance, Avoriaz, Châtel, La Chapelle d’Abondance, Les Gets, Morzine, Mondrion und St. Jean d’Aulps sowie auf Schweizer Seite Champéry, Morgins und Torgon sowie das Val d’Illiez mit Les Crosets und Champoussin zum größten zusammenhängenden Skigebiet der Erde! Empfehlenswert nicht nur für Pistenfahrer und Freerider, sondern auch für Familien. Die sollten Avoriaz wählen. Dort betreibt Annie Famose, in den 60-er Jahren eine der erfolgreichsten französischen Skirennläuferinnen, ein Kinderferiendorf mit Skischule. Mehr als 80 Skilehrer, darunter auch deutsch sprechende, betreuen in der Hochsaison bis zu 900 Kinder! Aber auch Erwachsene, die zum ersten Mal Les Portes du Soleil besuchen, sollten sich einem Skiguide anvertrauen. In dem riesigen Gebiet mit rund 650 Pistenkilometern kann man sich leicht verirren und nachmittags nicht rechtzeitig zurückfinden in seine Unterkunft. Dann hilft unter Umständen nur ein Taxi. Und das kann teuer werden.

Weitere Informationen:

France Montagnes, Alpespace, Bâtiment Annapurna, 24 voie Saint Exupéry, 73800 Francin
Tel: 0033 479650675
info@france-montagnes.com
www.france-montagnes.com

 

Henno Heinz

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