Die spektakulärsten Skigebietserweiterungen in Österreich


Bild oben: St. Anton am Arlberg: Auch die Variantenfahrer warten auf die Liftverbindung nach Zürs/Lech

„Die Erweiterung unseres Skigebietes ist unverzichtbar. Die Größe ist unser wichtigstes Werbeargument.“ Für Kornel Grundner, den Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen steht außer Frage, dass diese Investition sein muss. Und Helmuth Thomas von den Saalbacher Bergbahnen ergänzt: „Durch den Zusammenschluss mit den Bergbahnen Fieberbrunn ist unser Skicircus ab der Wintersaison 2015/16 nicht nur das größte, sondern auch eines der abwechslungsreichsten Skigebiete Österreichs.” Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Sommer mit Hochdruck an der neuen TirolS gearbeitet, die ab Mitte Dezember die Reckmoosbahn von Fieberbrunn mit dem Reiterkogel in Saalbach/Hinterglemm verbindet.

Leoganger Bergbahnen_1 (c) Foto Bauer
Leogang: Mit modernen Bahnen ins Skigebiet

Durch die neuen Zehn-Personen-Gondeln, die stündlich 2600 Personen transportieren können, ist mit 270 Pistenkilometern aber nicht nur das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs entstanden, sondern auch das mit dem längsten Namen: Saalbach–Hinterglemm–Leogang–Fieberbrunn.

Nach Meinung der Fachleute ist dies die spektakulärste Skigebietserweiterung in Österreich im aktuellen Winter. Aber bei weitem nicht die einzige. Viele Pisten versprechen auch viele Gäste. Zusammengerückt sind jetzt nach jahrelangen Diskussionen im Tiroler Zillertal die beiden Skigebiete Hochfügen/Hochzillertal und Fügen/Spieljoch. Und zwar durch die neue Geols-Panoramabahn am Onkeljoch. Von dort zieht sich aus 2050 m Höhe eine neue, drei Kilometer lange Piste hinunter bis zur Hochfügener Straße. Dort hat man dann die Qual der Wahl – entweder zurück ins Fügener Skigebiet mit einer der Achtpersonen-Gondeln der neuen Geols-Bahn oder mit dem Gratis-Shuttelbus in acht Minuten nach Hochfügen.

Um eine Pisten-Attraktion reicher wird auch weiter hinten im Tal die Zillertal Arena: Die Wiesenalm in rund 1300 m Höhe ist Startplatz einer neuen, anspruchsvollen Talabfahrt hinunter bis nach Zell am Ziller.

Fusion TIFF File
Mayrhofen: Die neue Penkenbahn

Und noch mal Zillertal: Eine erfreuliche Nachricht für alle Freunde des Penken-Skigebiets kommt aus Mayerhofen: Die alte Penkenbahn mit ihren nicht mehr zeitgemäßen Stehgondeln gibt es nicht mehr; sie wurde ersetzt durch eine der modernsten Seilbahnen der Alpen. 33 Super-Gondeln mit jeweils 24 Sitzplätze bringen künftig in der Stunde knapp 3000 Personen hinauf ins Skigebiet rund um den 2227 m hohen Penken. Mit knapp 50 Millionen Euro ist die neue Bahn das teuerste Seilbahnprojekt in diesem Winter in Österreich. Rund die Hälfte kostete hingegen der Neubau der Hartkaiserbahn in Ellmau, einer Gondelbahn, welche die 44 Jahre alte Standseilbahn in der Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental ersetzt.

Interessantes meldet auch das Kitzsteinhorn oberhalb von Kaprun im Bundesland Salzburg. Im Zug des Neubaus von zwei zusätzlichen Bahnen, dem Gletscherjet 3, einer Kombination aus Gondeln und Sesseliften, sowie dem Gletscherjet 4, einer Gondelbahn, die bis in die Gipfelregion des Kitzsteinhorns führt, sind breitere Pisten entstanden, die insbesondre sportlichen Skifahrern mehr Variationsmöglichkeiten bieten.

Kitzsteinhorn: Mit dem neuen Gletscherjet noch mehr Skispaß
Kitzsteinhorn: Mit dem neuen Gletscherjet noch mehr Skispaß

Erwähnenswert ist schließlich auch die Turracher Höhe in den Gurktaler Alpen. Dort erschließt unterhalb des Kornock (2205 m) die neue Schafalm-Sesselbahn ein neues Pistenrevier.

Doch das größte Projekt in Österreich wartet noch auf die Umsetzung: Die Verbindung des Skigebietes von St. Anton am Arlberg mit den Pisten von Zürs und Lech. „Für uns ist diese Erweiterung sehr wichtig,“ meint der St. Antoner Tourismusdirektor Martin Ebster. „Wir müssen die beiden Gebiete zusammenschließen. Unsere Gäste warten darauf.“ Nach letzten Informationen müssen sie nicht mehr lange warten. Im Winter 2016/17 soll es so weit sein – und zwar durch eine Bahn, die von der Alpe Rauz direkt auf den Trittkopf führt.

Henno Heintz

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