Als die „Wiege des Wintersports“ bezeichnet sich die Region Davos Klosters und, liest man in der Geschichte des Ortes nach, mag da viel Wahres daran sein.
zuverlässig weiß – Davoser Bergwelt
Ende des 19. Jahrhunderts als Luftkurort für Tuberkulosekranke angelegt, erlebte die vormals beschauliche Siedlung bis 1910 einen Bauboom mit 26 Sanatorien, zahlreichen Kurhäusern, Hotels und Pensionen. Mit den Kurgästen, die die gute Luft des Höhenortes auf 1560 Metern über dem Meer für ihre Genesung genossen, kamen auch die ersten Wintergäste nach Davos. Schließlich hatte man um 1930 den ersten Bügellift Europas vorzuweisen, dazu bereits diverse Bergbahnen.
Nach der Erfindung des Penicillins wurden aus den plötzlich leer stehenden Kliniken flugs Hotels gebaut, denn der Wintersport boomte und die gute Luft gab es zum Skifahren, Rodeln, Schlittschuhlaufen und Wandern einfach gratis dazu.
traumhafte Pisten zum Carven
Von Davos bis auf den Gipfel mit der Persennbahn
Die Parsennbahn bringt die Gäste bis auf 2662 Meter Höhe
Heute ist Davos Klosters ein Eldorado für Snowboard- und Ski Fans aus aller Welt.Unter mehreren Gebieten ist die Parsenn der Klassiker. Bereits 1895 fuhr man hier Ski.
Heute bringt die Parsennbahn ihre Gäste in zwei Sektionen bequem und schnell 1100 Meter höher von der Talstation bis hinauf zum Weissfluhjoch auf 2662 Meter. Besonders Carver lieben die langen roten und blauen Pisten, auf denen sie ihre weiten Schwünge ziehen können.
Das Jakobshorn ist der Sun, Fun und Freestyle Berg. Besonders beliebt ist das Gebiet zum Snowboarden, Carven oder einfach, um eine schöne Abfahrt zu genießen. Freestyler toben sich im Jatz Park aus oder in der gleichnamigen legendären Hütte mit ihren Parties, dem Whirlpool und der beschallten Sonnenterrasse.
Madrisa und Rinerhorn sind kleine, feine Alternativen für Familien und Freerider.
am Weissfluhgipfel
Das Wintersportgebiet Pischa im Flüelatal bietet alternative Sportarten wie Winterwandern, Schneeschuhlaufen, Freeriden und Skitouren. Herrliche Winterwanderwege und vier ausgewiesene Schneeschuhtrails bringen es auf stattliche 15 Kilometer Länge. Ganz neu in diesem Winter werden oben bei der Bergstation zwei Langlaufloipen für „klassisch“ und „skating“ präpariert. Das macht Höhentraining für Langläufer auf 2300 Höhenmetern möglich. Oder man tankt einfach nur Sonne und Ruhe, abseits des großen Rummels.
Schlitten und Zauberberg
Der neue Heidi-Film nach dem Kinderbuch von Johanna Spyri ist derzeit in allen Kinos zu sehen. Und „Das Heidi“ stammt natürlich aus Graubünden! Die Szene, in der der Alpöhi mit Heidi auf dem Schlitten durch tiefen Schnee ins Tal saust bleibt im Gedächtnis hängen. Eng verbunden ist die Region mit dem Schlittenfahren.
Neuerdings wird das Original unter den Schlitten wieder in Davos hergestellt
Zwei Kufen, drei Holzlatten und eine Schnur, um ihn zu ziehen: Der „Davoser Schlitten“ ist der meistbenutzte Schlitten auf der Welt und das bereits seit Generationen. Die Holzkonstruktion macht ihn so besonders. Und natürlich die Auswahl des Holzes! Esche, erklärt uns Herr Ardüser, Chef der gleichnamigen Schreinerei. Für die nötige Stabilität sorgt ein Zugeisen, das die beiden mit Eisen beschlagenen, 5 mm dicken Kufen verbindet.
Seit diesem Jahr wird der Davoser Schlitten nach alter Tradition wieder in Davos produziert und nach Vorbildern aus vergangenen Zeiten gebaut. Und zwar ganz so wie früher – also werden weder Leim noch Schrauben benützt. Alles wird gut verzahnt und verdübelt – nicht lackiert, sondern geölt.
Für die Abfahrt empfiehlt sich die drei Kilometer lange „Schlittelbahn“ der Schatzalp, einem Sonnenplateau, 300 Meter über Davos gelegen und mit der Schatzalpbahn in nur vier Minuten erreichbar. Hier trifft man neben der Naturidylle auf das noch original erhaltene Kurhotel Schatzalp, das schon Thomas Mann in seinem Roman Zauberberg erwähnte.
Fast alles ist hier, wie es früher einmal war: wer es gemütlich mag, kann im nostalgischen Bergrestaurant Strela essen und auch die Lifte des kleinen Skigebietes laufen wieder in der Behäbigkeit wie früher… für Langsamfahrer und Kinder, für Gemütlichkeit statt Geschwindigkeit.
Schatzalp – original wie einst
naturbelassen – das Gebiet Schatzalp
Bündner-Platte
Lengmattateller
Bewusst hat man sich dazu entschlossen, dass man nur bei Naturschnee in Betrieb geht, vielleicht später als geplant und nur so lange, wie die Natur es am „Zauberberg der Langsamkeit“ erlaubt.
Ein Denken, das wieder vermehrt Einzug halten sollte, um auch der Natur eine Chance für ihre Erholung zu geben!
Fotos und Text: Adelheid Wanninger
Anreise:
Rhätische Bahn
www.rhb.ch
oder
www.bahn.de/schweizreisen
Infos unter:
www.davos.ch
www.myswitzerland.com
Gut und zentral wohnen:
z.B. im Hotel Seehof, direkt beim Bahnhof Davos Dorf und gleich neben der Persennbahn gelegen Typisch und rustikal essen gehen: Etwas außerhalb bei Frauenkirch im Schraemeli’s Lengmatta Auf einem „Lengmattateller“ befinden sich z.B. Pazöggel (Grosse Spätzle mit Lauch), Chäs Gatschäder (Käse-, Milch- und Brot- Mischung in einer Pfanne goldgelb gebraten), Chruut Chräpfli (grosse Teigtaschen mit Spinatfüllung) und Fleischknödli (Fleischbällchen aus Rind- und Schweinefleisch).
www.lengmatta-davos.ch
Kultur-Tipp:
Alljährliches Songbird Festival
Heimische Singer and Songwriter in kleineren Locations oder in Hotels hautnah erleben