Der Brenninger | Rollerball auf Ski – einfach atemberaubend!

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Die Spätzle auf den Allgäuer Skihütten – grandios! Die besten der Welt! Behauptet zumindest Brenninger und fügt stets hinzu: „Sorry, Vorarlberg und Württemberg…“ Das Problem dabei ist jedoch stets: Die Allgäuer sind für Nicht-Allgäuer schon schwer genug zu verstehen, wenn sie NICHTS im Mund haben.

Aber noch mit einem dicken Löffel Spätzle im Gaumen – vernimmt der Fremde nur noch skigromphhpfhhss. Oder so ähnlich. Wie bitte? „Skicross!“, beantwortete der Allgäuer Skilehrer Brenningers Nachfrage – er hätte es doch eben klar und deutlich von sich gegeben! Skicross, mampfte er weiter, der Skilehrer – darauf habe sich jahrelang das gesamte Allgäu gefreut. Denn 2011 und 2013 fand jeweils ein Skicross-Weltcup statt – im Skigebiet Grasgehren bei der Oberallgäuer Hörnergruppen-Gemeinde Obermaiselstein.

Skicross – das ist diese fabelhafte Mischung aus Rollerball, James Bond-Verfolgungsjagd und 100-km/h-Speed auf Skiern. Mit atemberaubenden Sprüngen, gnadenlosen Kurvenduellen, Live-Helmkameras, grausamen Dramen – und bedauerlicherweise auch schrecklichen Stürzen, bei denen man die Hände vor den Mund schlägt. Der Begriff „Ski-Zirkus“ – nie zuvor klang er so zutreffend wie in diesem Fall. Die Welt jedenfalls war entzückt, als 2010 am Cypress Mountain bei Vancouver die olympische Skicross-Premiere statt fand – mit ihren Fights, die gelegentlich in „Eishockey“-Duelle Mann gegen Mann und Frau gegen Frau ausarteten. Skicross wurde zu einer der ganz großen Favoriten-Sportarten dieser Kanada-Games. Und auch bei den nächsten Spielen in Sotschi 2014 gerieten ihre Darstellungen zum heißen Hit.

Der deutsche Skicross-Olympionike Martin Fiala, als ehemaliger Weltcup-Alpin-Abfahrer an Höchsttempo und Höchstgefahr gewöhnt, meinte damals über seine „neue“ Sportart: „Wenn Niki Lauda behauptet, beim Formel-1-Rennen von Monaco fliege man mit dem Hubschrauber durch das Wohnzimmer – dann fliegen wir mit dem Kampfjet durch die Besenkammer!“ Und die Österreicherin Katharina Gutensohn, einst Alpin-Abfahrts-Vize-Weltmeisterin (1985), später für Deutschland startend und in Kanada gleichfalls als olympische Skicrosserin am Start: „Das ist im Grunde ein völliger Raubbau-Sport – ein Jahr Skicross ist gleich anstrengend wie zehn Jahre Alpinrennen!“

Weshalb beide nach Vancouver zurück traten. Wie schade – wo sich damals doch das gesamte Allgäu schon auf die Kathi und den Martin gefreut hatten. Und auf was freut sich das gesamte Allgäu heute? Auf den 27. Februar! Wie auch der Brenninger. Der sich zwar eigentlich auf den 19. bis 21. Februar gefreut hatte. Denn an jenen Tagen hätte am Tegernsee ein Skicross-World Cup-Wettbewerb statt finden sollen.  Bayerns Lago di Bonzo war 2015 zum deutschen Weltcup-Ort dieser Disziplin avanciert, feierte eine grandiose Premiere und wollte sich 2016, in wenigen Tagen, als Event sogar noch steigern. Weshalb Brenninger  bereits Tickets erworben hatte. Doch vergeblich – die Veranstaltung, die von kommenden Freitag bis Sonntag über die weiße Bühne hätte gehen sollen, musste der prekären Schneeverhältnisse wegen abgesagt werden.

Pech! Aber vielleicht klappt’s ja 2017 wieder. Träumen darf man durchaus. Wobei sich Brenninger durchaus bewusst ist, dass sein GANZ GROSSER Traum niemals in Erfüllung gehen wird. Nämlich:

Dass in einem Einlage-Rennen die Herren Marcel Hirscher, Felix Neureuther, Aksel-Lund Svindal und Fritz Dopfer in einem Skicross-Parcours gegeneinander antreten würden.

Und ebenso die Damen Lindsey Vonn, Viktoria Rebensburg mit den ein Comeback feiernden Ladies Tina Maze und Maria Höfl-Riesch einen Vierer-Fight aus tragen würden.

Acht alpine Groß-Namen, die der Brenninger sich ersehnt. „Denn die Skicrosser und Crosserinnen“, gibt er zu, „kenne ich alle nicht.“ Sind einfach zu unbekannt. Es fehlen offensichtlich die Stars. So dass in jenem Metier eher gilt: „Die SPORTART ist der Star!“.

Auch in Grasgehren – an besagtem 27. Februar, wenn es zwar nicht um Weltcup-, so doch immerhin um FIS-Punkte geht. Brenninger freut sich jetzt bereits auf die Rennen.

Sowie ebenso sehr auf die Spätzle.

Jupp Suttner

Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist  47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…

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