Kitzbühel, heißt es, sei Münchens schönster Vorort.
Oder wie die Süddeutsche Zeitung es mal ausdrückte:
„Der Sehnsuchtsort reicher Südpreußen“.
Was der Gardasee im Sommer,
ist für die Münchner besagtes Kitz im Winter.
Vor allem während der Hahnenkammrennen.
Dieses Jahr steigen sie von 24. bis 26. „Jänner“,
wie sie in Tirol jenen Monat benennen,
der in anderen Regionen
wiederum als „Jaguar“ bezeichnet wird.
Und wenn wir jetzt
auf der höchsten Kuppe
des Berges namens Horn
stehen und hinüberblicken
(siehe Titelfoto, Copyright: Jupp Suttner)
auf die andere Seite von Kitzbühel,
dann können wir sie sogar sehen, die Streif.
Die uns vor dem Fernseher wieder
einen Schauder nach dem anderen
über den Rücken jagen wird.
Das Horn bildet das absolute Gegenteil
des geschäftigen Treibens auf der Gegenseite.
Ruhig ist es hier herüben geradezu,
nicht nur bei unserem heutigen
ABGEFAHREN.
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ABGEFAHREN!
Die Ski-Reporter von Ski-Stories.de und Reise-Stories.de
unterwegs im Schnee.
Jede Woche wieder!
Um aktuell zu schildern,
wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht.
Dieses Mal:
So war es am Freitag,17. Januar 2025
im Horn-Skigebiet von Kitzbühel in Tirol.
ABGEFAHREN ist KEINE Gebiets-Reportage,
sondern nur eine „Momentaufnahme“.
Viele weitere ABGEFAHREN sind HIER zu finden:
https://ski-stories.de/?s=Abgefahren
Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports (mit Ausnahme der anderweitig gekennzeichneten Bilder):
Jupp Suttner.
Sämtliche Bilder wurden aufgenommen
am Freitag 17. Januar 2025.
Text:
Jupp Suttner
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Angereist sind die meisten von uns
heute morgen mit dem
KitzSkiExpress
von Geldhauser.
Foto-Copyright: Jupp Suttner
Die Tagesfahrt mit diesem Bus kostet
je nach Wochentag und Saison
von München aus (und zurück)
zwischen 89 und 92 Euro
und zwar inklusive Skipass
sowie Kaffee und Butterbrezn
bei der Hinfahrt an Bord.
Bequemer geht’s nicht.
Und falls in der Münchner U-Bahn
auf dem Weg zu besagtem Bus
wieder mal ein Schlägertyp
rechtsradikalen Schwachsinn
gegenüber Schwächeren äußert,
so besitzt man genügend Gerätschaften,
um einzugreifen (Skispitzen, Skistöcke etc.).
Doch zurück aufs Horn.
Dieses kleine feine Skigebiet
(siehe www.kitzski.at )
weist zwar nur 17 Pisten-km auf
(6 km leicht, 9 km mittel, 2 km schwer).
Doch dafür gibt es Tagestickets
für nur 52 Euro
(Gesamt-Kitz je nach Saison
zwischen 75 und 89 Euro.)
Und die „roten“ Genusshänge
bieten Vergnügen pur
– Könner können hier
ihre Carving-Kanten
auf meist wenig frequentierten Pisten
brillant zum Einsatz bringen.
Vor allem heute – bei bester Präparierung,
fabelhaftestem Schnee
und absolutem Kaiserwetter.
Weitere Infos:
Das kurze Fazit dieses Tages
kann nur lauten:
Nichts wie hin!
www.kitzski.at/de/tickets-gutscheine/horn-special.html
Foto-Copyright: Jupp Suttner
Und vielleicht trefft ihr dort ja auch Hansi Hinterseer.
Der
– wie viele andere Locals mit dem Autokennzeichen KB,
wie am Parkplatz ersichtlich ist –
gerne am Horn wedelt und mir in einem Interview
(letztes Jahrhundert…) verriet:
„Wenn ich beim Skifahren am Horn oben steh‘
– dann kann ich nicht gleich losfahren,
sondern muss erst einmal einfach stehen bleiben,
so schön ist das Panorama von dort aus!“
Zur Mittagspause kehren wir im
auf 1.996 m Höhe thronenden
und 1912 errichteten
GIPFELHAUS
ein, wo ich einen kleinen leichten Seniorenteller
(Schweinsbraten mit Knödel und Sauerkraut, 23 Euro)
ordere:
Foto-Copyright Jupp Suttner
Und zur Nachspeise noch einen
genauso riesigen Apfelstrudel mit Sahne,
der gleichfalls für ZWEI Personen gereicht hätte
– aber wie soll man das vorher wissen?
IHR wisst es jetzt.
Geschmeckt hat beides 1a.
Als gewissermaßen Vorspeise hatte es ein
3 Fragen/3 Antworten-Interview
mit meinem Tisch-Gegenüber gegeben
– Mag. Christian Wörister (52),
Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel:
Foto-Copyright: Jupp Suttner
Wann sind Sie zum letzten Mal die Streif gefahren?
Letzten Dienstag. Es war eisig und hart, aber griffiger, als ich angenommen hatte. Doch ein Vergnügen war es nicht, sondern ausschließlich Kampf und Technik. Irgendwann bemerkte ich: Je mehr ich mich auf die Technik konzentriere – desto geringer wird der Kampf.
Wie viele Anrufe erhalten Sie zur Zeit täglich wegen Hahnenkamm-Weltcup-Karten?
Mindestens 20 – manchmal werden es 40… Aber ich muss mich bei der Vergabe sehr zurückhalten, denn das große Kontingent besitzt ja der Skiclub Kitzbühel, unseres ist viel geringer und wir geben Tickets nur an strategisch bedeutende Partner weiter, aus der Wirtschaft, der Politik, der Society…
Welche ist Ihre Lieblingshütte im gesamten Kitzbüheler Skigebiet?
Das Hahnenkammstüberl von der Lisi. Sie ist immer lustig und freundlich und ich habe mein eigenes Platzerl hinter der Schank drin – das ist perfekt. Wie Lisis gute Hausmannskost – Ham and Eggs mag ich am liebsten. Sowie den Kaiserschmarrn.
Nach dem Mittagsmahl geht’s weiter auf den Pisten,
wobei das letzte Stück von der Mittelstation hinab
per Gondel bewältigt werden muss.
Mit sehr schönem Blick auf die Häuser der Stadt.
Ein fabelhafter Glücklichmacher-Tag – dieser Tag am Horn!
Und ich poste natürlich in den sozialen Medien
das Foto vom Horn oben
mit der grandiosen Aussicht.
Erhalte gratulierende Antworten ohne Ende.
Und ganz am Ende als Kommentar zu diesem Traumbild
die Alptraum-WhatsApp-Nachricht einer guten Freundin:
„Meine Schwägerin hatte gestern einen Skiunfall… querschnittsgelähmt… Wir sind alle geschockt“
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Eine ausführliche Reportage von Reise-storie.de-Chefrdakteur Heiner Sieger
über das Horn findet ihr hier:
https://reise-stories.de/geheimtipp-kitzbueheler-horn-sonnenskilauf-abseits-der-massen/