„Auf den Südtiroler Hütten“, ist sich der Brenninger sicher, „reden sie in dieser Woche garantiert wieder vermehrt über den Erwin.“
Den Erwin Stricker. Denn in dieser Woche steht das berühmte Weltcup-Abfahrts-Rennen auf der Kitzbüheler Streif in Nordtirol an. Und kommen Südtiroler auf die Streif zu sprechen, hat Brenninger die Erfahrung gemacht, dann kommen sie automatisch auf ihren Landsmann, den Erwin.
Vor anderthalb Jahrzehnten etwa ist ein Gehirntumor bei Stricker diagnostiziert und besänftigt worden, doch im Sommer 2010 ist das Bösartige wieder ausgebrochen und der Erwin besaß keine Chance mehr. Mit nur 60 Jahren.
„Der Stricker Erwin“, erzählt der Brenninger gern an seinem bayerischen Stammtisch, „war der größte Typ und der verrückteste Hund, den es je im Weltcup-Zirkus gegeben hat.“ Sein Motto als Abfahrer lautete: „Entweder Sieg oder Sturz! Mit einem Sieg werd’ ich berühmt – und mit einem brutalen Sturz komm’ ich auch groß ’raus im Fernsehen!“ Er war kein Super-Star, was die Weltcup-Erfolge betraf: 17 x unter den Top Ten, davon 2 x auf dem Podest sowie zwei erfolglose Olympia-Teilnahmen 1972 und 1976 – derlei weisen viele auf. Aber was ihn so einmalig machte – dass er ein geradezu unglaublicher Tausendsassa war:
Er erfand die „Geierschnäbel“ an den Skispitzen und gebogene Skistöcke sowie einen Sturzhelm für eine bessere Aerodynamik, kreierte den Plastikanzug, schuf in die Hosen eingebaute Knieschützer, trug stets Schlapphut und einen Diamant im Ohr – und stellte 1979, nach dem Ende der Karriere, als Erster in Südtirol eine Schneekanone auf. Da war er bereits mit Linda Esser verheiratet, der holländischen Weltcup-Schönheit.
Später schuf er den Skiverleih Rent and go mit 600 Stationen in 450 Gebieten, entwickelte einen Fahrradverleih, entwickelte Sportmessen in Bozen und Asien – und auch noch das Skigebiet Saibei Dolomiti in China: Aufgaben, die anderen Menschen ein ganzes Leben lang reichen würden, reichten ihm ein Jahr.
„So etwas“, meint der Brenninger, „nennt man wohl ein intensives Leben.“ Unendlich traurig, dass es so rasch vorbei war. Aber auf den Südtiroler Hütten wird der Erwin ewig HEITER weiter leben. Wenn sie sich beispielsweise diese Geschichte vom Kitzbüheler Weltcup-Rennen erzählen, als der Erwin im Startraum der Streif oben ein Pornoheft aus packte und es dem Kanadier James „Jungle-Jim“ Hunter vor die Nase hielt, einem streng gläubigen Menschen. Der entsetzt aufschrie. Für Stricker war das keine psychische Grobheit – sondern eine Gaudi. Wie auch die Musterung, als sie ihn zum Militär einzogen. „Fremdsprachen?“, stand auf dem Fragebogen. Der Südtiroler füllte aus: „Ja. Italienisch.“
Und da droben? Im Himmel? „Ist die Sache mit der Sprache egal“, sinnierte der Brenninger. Da sprechen die bereits angelangten Pisten-Helden garantiert alle ein einziges Idiom: Skiisch.
Jupp Suttner
Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist 47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…
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