ABGEFAHREN: Schwünge, Sprünge, Sonnenschein

Der lässige "Absolut Park" am "Shuttleberg". Freestyler finden hier alles, was das Herz begehrt.
Der lässige "Absolut Park" am "Shuttleberg". Freestyler finden hier alles, was das Herz begehrt.

Lazy Luis scheint sich geradezu in den wärmenden Sonnenstrahlen zu räkeln und sich den Winter aus seinen Mähnenrastas zu schütteln. Der knuffige Löwe ist eine von 101 „Crazy Dolls“, den liebevoll gestalteten Tierfiguren im österreichischen Skigebiet Flachauwinkl-Kleinarl. Es herrschen wenige Grad über Null und geradezu frühlingshafte Bedingungen auf dem Shuttleberg. Obwohl Ferienzeit ist, hält sich der Ansturm in der Ski-amadé-Region an diesem Samstag in Grenzen. Kein Wunder: An- und Abreisetag. Für Kenner, Einheimische und Spontanskifahrer aus der näheren Umgebung tatsächlich ein prima Tag in der Hauptsaison, um auf die Piste zu gehen, ohne auf Menschenmassen zu stoßen.

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ABGEFAHREN! Die Reporter von Ski-Stories.de und Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht. Dieses Mal: So war es am 16. Februar 2019 in Flachauwinkl-Kleinarl in der Salzburger Sportwelt, eine der fünf Regionen von Ski amadé, dem großen Verbund, der 760 Pistenkilometer, 270 Liftanlagen und 260 Skihütten in einer Liftkarte vereint.

Foto oben:
Sonne satt, perfekte Pisten, großartige Funparks – Traumbedingungen herrschen im Skigebiet Flachauwinkl-Kleinarl, im Bild die „Kicker Line“ am Shuttleberg, die zu Sprüngen einlädt.

Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports:
Katja Bauroth. Sämtliche Bilder wurden aufgenommen am 16. Februar 2019.
Text:
Katja Bauroth
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Flachauwinkl-Kleinarl liegt an der Autobahn-Ausfahrt Flachauwinkl (A 10) und gehört zur Salzburger Sportwelt, dem Herzstück von Ski amadé. Dazu zählen zudem Flachau, Wagrain, St. Johann-Alpendorf, Radstadt-Altenmarkt, Filzmoos, Eben und Goldegg sowie das höchstgelegene Skigebiet der Salzburger Sportwelt, Zauchensee-Flachauwinkl. Flachauwinkl-Kleinarl und Zauchensee-Flachauwinkl befinden sich dicht beieinander und können per Skibus-Shuttle gut auch an einem Tag genutzt werden. Entspannter ist es freilich über zwei oder mehrere Tage verteilt. Mit dieser Skischaukel bieten sich mehr als 70 Pistenkilometer, die sowohl für Anfänger als auch für sportliche Fahrer bestens geeignet sind. Vor allem jedoch fühlen sich Familien mit kleinen Kindern und Jugendlichen hier bestens aufgehoben – von den Schwierigkeitsgraden der Abfahrten her, den Ausbildungsangeboten und spielerischen Fahrvarianten für die Kleinsten sowie den sensationell gestalteten Funparks für mutige Brettl-Asse jeden Alters. Freerider kommen in der Region genauso auf ihre Kosten. Allerdings treffen sie aufgrund der Temperaturen und der damit verbundenen Schneeschmelze dieser Tage auf einige Sperrschilder mit Lawinenwarnungen. Immerhin liegen auf den Bergen momentan zwischen 2,50 und 3 Meter Schnee.

Abwechslung ist mehr als genug geboten, zum Beispiel auf dem Shuttleberg in Flachauwinkl-Kleinarl. Wer am Wochenende gleich zu Beginn des Liftbetriebs da war, fuhr mit dem „Sunshine Express“ im wahrsten Sinne des Wortes der Sonne entgegen.

Lazy Luis grüßt am "Shuttleberg".
Lazy Luis grüßt am „Shuttleberg“.

Die schneebedeckten Gipfel der Salzburger Alpen glitzerten wie ein gigantischer Diamantenteppich. Toppräparierte, breite Pisten luden zum satten Kurvenziehen ein. Auf dem „Family Run“ jauchzten schon am Morgen Kids und drängelten die Eltern, möglichst rasch die 19 Stationen abzufahren, die an den einfachen Strecken (blaue Pisten) und Ziehwegen liegen. Dort stehen nämlich Lazy Luis und seine Freude Dicka Tiga, Rusty Baby und viele andere, die zu den „Crazy Dolls“ gehören und die kleinen Skifahrer zum Sporteln und Sammeln gleichermaßen animieren. Sporteln deshalb, weil die Stationen rund um den Berg auf 19 Kilometern verteilt sind. Und sammeln, weil es an den Haltepunkten Zangen gibt, mit denen eine Teilnehmerkarte (erhältlich an den Kassen in Flachauwinkl und Kleinarl) gelocht werden kann. Sind alle Stationen mit einem gestanzten Loch festgehalten, gibt’s beim Vorzeigen der Karte eine kleine Überraschung an einer Kasse. Wem das zu umständlich ist, der lädt sich die „Family-Run-App“ (gratis) aufs Handy, die die Stationen bei einem kurzen Halt markiert (es erklingt ein Ton/Vibrieren auf dem Smartphone). Das macht übrigens nicht nur Kindern Spaß …

Größter Snowpark der Alpen

Apropos: Der ist im „Absolut Park“ auf jeden Fall garantiert. Der mit rund 1,5 Kilometern Länge größte Snowpark der Alpen kann was – das finden nicht nur Jost und Philipp, die aus dem Rosenheimer Raum so oft es geht an den Shuttleberg kommen, um die mehr als 100 Features zu nutzen. „Die Kicker-Line und der Jib-Park sind einfach geil“, sagt der 15-jährige Jost und zischt schon wieder los, um sich in der Luft zu überschlagen und sicher auf beiden Ski zu landen. Kein Wunder also, dass man hier auch internationale Top-Athleten, österreichische Größen und lokale Newcomer in Sachen Freestyle trifft. In den „Absolut Park“ ist ein „Burton The Stash Park“ integriert. Dabei nutzen die Skifahrer und Boarder natürliche Hindernisse aus Schnee und Holz auf individuelle Art und Weise – eben jeder, wie er kann. Als Zuschauer bekommt man tolle Sprünge und Salti geboten und vergisst in der wärmenden Sonne dabei glatt, selbst Ski zu fahren.

Die Abfahrt am "Champion Shuttle" mit Blick auf Kleinarl.
Die Abfahrt am „Champion Shuttle“ mit Blick auf Kleinarl.

Sonnenanbeter nutzen die Liftfahrten, um den Winterteint aufzufrischen. Bei den Beförderungsmöglichkeiten wird auch auf Kinderfreundlichkeit gesetzt. So ist der „Lumberjack Shuttle“ speziell auf Familien und Kinderskischulgruppen ausgerichtet. Hier erleichtert ein Förderband mit Hubpodest den jüngsten Nutzern den Einstieg und der Sicherheitsbügel verriegelt sich von selbst. Skischulen gibt es vor Ort einige, die kleinen und großen Gästen das sichere Abfahren vermitteln. Der Kleinarler Skiclub bietet zudem jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr allen Interessierten an, ihre Fahrkünste auf der Trainingspiste in Kleinarl (rote Abfahrt am „Bubble Shuttle“) zu verbessern und mitzutrainieren.

Ein Denkmal für die große Skifahrerin Annemarie Moser-Pröll.
Ein Denkmal für die große Skifahrerin Annemarie Moser-Pröll.

Das Skigebiet Flachauwinkl-Kleinarl bietet variantenreiche Abfahrten mit allen Schwierigkeitsgraden. Bei starker Sonneneinstrahlung wie am Wochenende macht bis zum frühen Nachmittag vor allem die Piste am „Champion Shuttle“ in Kleinarl richtig Spaß. Sie lädt mit einem ansprechendem Gefälle für einen flotten Kantenritt ein, ganz wie es die bekannte Namensgeberin des dazugehörigen Lifts mochte: Österreichs erfolgreichste Skirennfahrerin Annemarie Moser-Pröll, eine waschechte Kleinarlerin. Auf den Lifthauben sind die beachtlichen Erfolge der überragenden Alpinläuferin der 1970er Jahre festgehalten – unter anderem gewann sie sechsmal den Gesamtweltcup, wurde fünfmal Weltmeisterin und holte 1980 bei den Olympischen Spielen Abfahrtsgold.

Die Hubertusalm. Ein schöner Flecken zum Verweilen.
Die Hubertusalm. Ein schöner Flecken zum Verweilen.

Bestzeiten und Abfahrtskilometer sind das eine, Skigenuss das andere: Und dafür war das Wochenende prädestiniert. Denn aufgrund der Temperaturen wurde der Schnee am Nachmittag auf stark sonnengetränkten Pisten recht sulzig, zum Teil geradezu „haxenbrecherisch“, wie es so schön heißt. Ergo: Ab auf eine Sonnenterrasse einer Skihütte, von denen es einige recht gemütliche gibt. Zum Beispiel die Hubertusalm. Bei einer Kaspressknödelsuppe (mit zwei vorzüglich zubereiteten Kaspressknödeln) und einem Spritzer Weißen lässt es sich bis in die Spätnachmittagsstunden aushalten. Das Gute: Von der Hubertusalm braucht’s nur eine Abfahrt bis zum Parkplatz am „Sunshine Express“.

Tipps und Specials

16 bis 22. März 2019 „Spring Battle“:
Freeski- und Snowboard-Pros aus der ganzen Welt zeigen im „Absolut Park“ ihr Können mit entspannten Jam Sessions. Das „Spring Battle“ ist zwar ein World Snowboarding Elite Level und AFP Gold Event, dennoch stehen Spaß und Kreativität Session im Vordergrund. Das Follow Cam Format ist bei den Fahrern sehr beliebt: Jeder Teilnehmer, der ein ungeschnittenes Video seines besten Runs einreicht, wird am letzten Contest-Tag gejudged. Die Fahrer können sich ein paar Tage lang gegenseitig filmen und haben genug Zeit, das Beste aus dem Setup herauszuholen.
23. bis 30. März 2019 „Ladies Week“:
Wer in der „Ski amadé Ladies Week“ im Doppelpack Ski-Urlaub genießt und ein Wochenpaket bucht, erhält vom Gastwirt einen 6-Tagesskipass geschenkt. Das besten daran: Das Angebot gilt natürlich auch für Männer. Darüber hinaus wartet in dieser Woche auf alle Gäste ein abwechslungsreiches Programm mit Skitests, Skiguidings, zahlreichen Events, Konzerten und Partys. Preisbeispiel: 7 Nächte im 4-Sterne-DZ mit Halbpension und 6-Tages-Skipässen für 2 Personen gibt es ab 1.330 Euro. Infos bei: urlaub@skiamade.com

Infos über die Orte: www.skiamade.com, www.shuttleberg.com
Infos über die Region: www.salzburgerland.com
Infos über das Land: www.austria.info

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