Alles bleibt ein Traum

Alles bleibt ein Traum
Alles bleibt ein Traum

St. Anton: Keine Firnabfahrten, kein Einkehrschwung – aber im Sommer ist es auch so schön

„Wie du den Medien sicher entnommen hast, hat die Behörde verordnet, die Wintersaison in allen Tiroler Orten zu beenden und die Unterkunftsbetriebe werden geschlossen. Also, das wird leider nichts mehr mit Deinem Besuch während dieser Wintersaison.“ Ja – das war‘s dann. Nichts mehr mit den erhofften Firnabfahrtenzum Abschluss der Skisaison, die in St. Anton am Arlberg erst nach Ostern enden sollte. Nichts mehr mit dem Firnvergnügen vom Schindlergrat durchs Matunjoch hinunter ins Steißbachtal, der grandiosen Tour von der Valluga durchs Pazieltal nach Zürs oder von der Albona in Richtung Langen. Oder auf der Rendlseite über die Rossfallalpe ins Moosbachtal. Und schließlich der ganz große Traum – von der Alpe Rauz mit der Flexenbahn über den Trittkopf zum Run of Fame, der mit 85 Pistenkilometern und 18000 Höhenmetern von Zürs über Lech bis ins Pistenrevier von Warth/Schröcken wohl spektakulärsten Skirunde Österreichs. Alles bleibt ein Traum.

Und das angesichts frühlingshafter Temperaturen, einer traumhaften Winterlandschaft rund um Valluga, Kriegerhorn, Rüpfikopf, Zuger Hochlicht, Saloberkopf und allen anderen Hörnern, Köpfen, Spitzen, wie es die vielen Webcams live und dazu oft noch in Slow Motion zeigen.

Es hätte so schön sein können
Es hätte so schön sein können

Als ob es den Verantwortlichen geradezu ein diebisches Vergnügen bereitete, diese Bilder von verschneiten Landschaften, menschenleeren Pisten und unverspurten Firnhängen ganz aktuell in alle Wohnstuben zu schicken, an die man zur Zeit mehr oder weniger gefesselt ist. Beruhigend nur, dass ja nicht nur am Arlberg alle Lifte still stehen. Überall ist Ruh. Also auch keine Einkehr in der an der Schlegelkopf-Abfahrt gelegenen, mehr als zweihundert Jahre alten, urigen Rud Alpe, wo – wie der Wirt so schön formuliert – „ Stimmung und Kaminfeuer gleichermaßen knistern und originell und authentisch aufgekocht wird“. Kein Après-Ski Vergnügen im Moserwirt, wo die Besucher aus aller Welt bei drönend-lauter Musik so drängen, dass man auch bei übermäßigem Alkoholgenuss kaum umfallen kann.

Und wer jetzt auf die Idee kommen sollte, sich die Bretter unter die Füße zu schnallen, um mit eigener Körperkraft hinaufzusteigen zur Traumabfahrt, nein – auch das geht nicht. Skitouren und Bergwanderungen sind ebenfalls tabu; die Bergrettung wird in Zeiten von Corona im Tal gebraucht. Doch wie lange? Vielleicht bis zum Sommer? „Warum kommst Du nicht einmal wieder im Sommer? Es ist so schön bei uns!! Wenn alles normal abläuft, starten wir in die Sommersaison am 19. Juni 2020.“ Was für eine gute Idee!

Tourismusverband St. Anton am Arlberg, Dorfstraße 8, A-6580 St. Anton am Arlberg, Telefon: +43 (5446) 22690, info@stantonamarlberg.com, www.stantonamarlberg.com

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