DER BRENNINGER | WAS RAFFGIERIGEN HÜTTENWIRTEN DROHT

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„Ganz jung muss man sein“, hat der Brenninger am Hüttentisch geseufzt, „dann ist Skifahren billig!“. Weil man dann beispielsweise im Salzburger Land dieses Power of Ze(h)n-Angebot wahr nehmen und jeden Samstag als Kind für nur 10 Euro einen Tagesskipass erwerben könne. Des weiteren koste in St. Anton am Arlberg für U 2010-Kids die gesamte Saison-Karte nur 10 Euro. Und auf der Simonalm in der SkiWelt Wilder Kaiser könnten die Minis in der Skipause kostenlos Plätzchen backen. (Und zum Kakao verzehren.) Ein Kinderbeispiel nach dem anderen brachte der Brenninger auf den klobigen Tisch.

„Aber wennst alt genug bist“, hat sein Spezi Schorsch den Finger gehoben, „dann ist es auch ganz schön billig!“. Denn dann gebe es beispielsweise den Saisonpass in Kitzbühel für nur 15 Euro – wenn man über 80 sei. „Und im Skigebiet Sudelfeld bei Bayrischzell“, belehrte er seine Zuhörer, „kannst mit 80 sogar völlig kostenlos fahren!“ 31 Jahre müsse er noch durch halten, bis er in diesen Genuss käme, rechnete er vor. „Hoffentlich gibt’s dann die Bahn überhaupt noch!“. Und fügte leise hinzu: „Und hoffentlich auch noch einen Schnee…“

Für Youngster bis 18 und für Silverstars über 80 ist Skifahren also richtig preisgünstig, stellten die am Tisch Hockenden fest. Für alle zwischen 19 und 79 freilich – bisweilen nicht so sehr. Ein Skitag, ein Eltern-Paar, zwei Kinder: 150 bis 200 Euro. Gerne verkündeter Spar-Tipp der Singles an Familien: Bringt doch das Essen und die Getränke von zu Hause mit!

„Genau“, nickte der Brenninger. „Aber wo sich dann zur Mittagspause nieder lassen?“ Denn auf vielen Hütten prange ein Schild: „Mitgebrachte Speisen dürfen hier nicht verzehrt werden.“ Warum? „Weil etliche Wirte den Rachen nicht voll bekommen!“. Und ihr Motto aus dreizehn Buchstaben bestehe: Herzlosigkeit.

Das akkurate Gegenteil dieser Ungustln verkörpern hingegen all’ jene Hütten- oder Bergbahn-Bosse, die so genannte  „Selbstversorger“-Räume eingerichtet haben. Wie  etwa im Amadé-Skigebiet Zauchensee am Ende der Salzburger Sportwelt. Dort können sich Eltern mit ihren Kleinen und Trainer von Skiclubs mit ihren trainierenden Kids gemütlich nieder lassen und die zu Hause fabrizierten Brotzeiten und Thermosflaschen auspacken –  ohne zum Konsumieren gedrängt zu werden.

„Oder in der Bergstation von Ski optimal Hochzillertal“, lobte der Brenninger, „da haben sie jeden Tag ein speziell preisgünstiges Menü für die gesamte Familie – und einen Brunnen mitten im Raum, aus dem man kostenlos trinken kann!“.

Ein Lob also all’ jenen Verantwortlichen des Ski-Metiers, waren die Diskutierenden sich einig, die sich erstens so menschlich und zweitens aber auch so weise voraus blickend zeigen würden: Jeder Schneemensch schließlich liebe erwiesenermaßen ein Leben lang die Skigebiete seiner frühen Jahre und kehre immer wieder dort hin zurück -.Kinder bildeten doch die Kundschaft von morgen.

Hüttenwirte freilich, die nach der ungeilen Geiz-Devise („Entweder ihr bestellts was – oder ihr gehts: Mir san koa Wärmestube!“) verfahren würden, gehörten bestraft. „Am besten so“, ergrimmte sich der Brenninger, „dass man ihnen später, mit 80 dann – die Kitz- und Sudelfeld-Karte verweigert…“

Jupp Suttner

Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist  47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…

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