Kennen Sie das Gefühl, sich so sehr auf etwas zu freuen, dass das Herz immer heftiger wummert, je näher das ersehnte Ereignis rückt? Als die schneebedeckten Gipfel von Großer Asitz, Kohlmaiskopf und Bernkogel über dem Wolkenmeer in der Sonne auftauchen, pocht das Herz in der Brust vor puren Glücksgefühlen.
Mehr als 20 Monate sind vergangen, dass meine Ski Schnee unter ihrem Belag zu spüren bekamen. Eine verdammt lange Zeit für Liebhaber des Wintersports, die bevorzugt in den österreichischen Bergen unterwegs sind. Traditionell gehört für viele das Wochenende vor Weihachten den Pistenfreuden – und in den Alpen gibt es hierfür eine Menge schöner Plätze.
Richtig lässig ist der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (saalbach.com), der mindestes einmal im Winter auf dem Programm stehen muss ob seiner Vielfalt und seiner Abwechslung in Bezug auf Aktivitäten, Kulinarik und Unterkünften. Die Region erstreckt sich über zwei Bundesländer (Tirol/Salzburger Land) sowie drei Gemeinden und hält auf ihren 270 Abfahrtskilometern mit 70 Liftanlagen einfach für jede Könnerstufe etwas bereit.
Anfänger, Wiedereinsteiger, Familien, sportliche Fahrer, Genussskiläufer, Freerider, aber auch jene, die nichts mit Skifahren am Hut haben – Glücksgefühle sind hier garantiert (Tagesskipass Hauptsaison 18. Dezember bis 1. April 2022: 60,50 Euro Erwachsene/45 Euro Jugend 2003 – 2005/30 Euro Kinder 2006 – 2015). Wem die im Bereich der Abfahrtsfreuden nicht ausreichen, der kann mit der Ski Alpin Card (alpincard.at) im Ticketverbund auch die Schmittenhöhe in Zell am See und das Kitzsteinhorn Kaprun nutzen (macht dann bis zu 408 Pistenkilometer und 121 Liftanlagen).
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ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht. Dieses Mal: So war es am Samstag, 18. Dezember, und Sonntag, 19. Dezember 2021, im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn in Österreich.
ABGEFAHREN ist KEINE Gebiets-Reportage, sondern nur eine „Momentaufnahme“.
Viele weitere ABGEFAHREN sind HIER zu finden:
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Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports:
Daniel Barchet. Sämtliche Bilder wurden aufgenommen am Samstag, 18. Dezember, und Sonntag, 19. Dezember 2021.
Text:
Katja Bauroth
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Am Wochenende 18./19. Dezember kannte das Glück in vielerlei Hinsicht keine Grenzen: Strahlend blauer Himmel über den Bergen (Samstag das Tal noch Nebel verhangen), ein Großteil der Anlagen geöffnet (98 von 154 Pisten und 59 von 70 Aufstiegshilfen) und bestens präparierte Hänge, die die Kanten glühen ließen. Der Naturschnee, der in den zurückliegenden Wochen gefallen war, wurde mit dem künstlichen Weiß aus den Schneekanonen gemischt – ein perfekter Untergrund für die ersten Abgefahren-Schwünge in eine hoffentlich durchgehende Wintersaison 2021/22.
Zumindest wird in der Touristik- und Gastronomiebranche alles dafür getan, um dem Corona-Virus hier keinen Platz zu bieten. Es gilt 2G in des Skihütten und in den Liftstationen. Ohne entsprechende digitale Nachweise (geimpft/genesen) gibt es auch keine Skipässe (gültige Regelungen auch für Kinder – alles aktuell hier nachzulesen). Die Kontrollen sind streng, die Mitarbeitenden der Bergbahnen sorgen freundlich und bestimmt für die Umsetzung der pandemiebedingten Auflagen. Auch für die der Maskenpflicht: FFP2 oder OP-Masken müssen in den Liftanlagen getragen werden, Buffs oder Schals allein vor dem Gesicht werden bei erwachsenen Personen nicht geduldet.
Wie trägt man die Maske mit dem Helm?
Es ist durchaus eine Herausforderung, die Maskengummis immer wieder über die Ohren unter den Skihelm zu fummeln. Hier sind verschiedene Tragevarianten zu beobachten: Manche haben die Gummis einfach verlängert, sodass die Maske am Kopf sitzt und nicht hinter den Ohren festgezurrt wird. Auch die Variante, den Mund-Nase-Schutz direkt am Helm anzubinden, fällt auf. Viele riskieren jedoch „Ohrenschmerzen“ und ziehen die Maske einfach zum Abfahren unters Kinn, andere behalten sie sogar die gesamte Zeit auf – die gute frische Bergluft gibt’s dann eben gefiltert.
Alles ist jedoch gut zu ertragen – im wahrsten Sinne des Wortes – mit dem Blick auf das große Ganze: die Eindämmung der Pandemie. Auch der Après-Ski, der nicht wie sonst zelebriert werden kann, fehlt nicht zwingend. So sitzt man gemütlich mit der Familie oder Freunden zusammen bei einem Kaffee oder Skiwasser und plaudert. Oder man sucht bei einer kleinen Verschnaufpause mit der kostenlosen Alpin Card Navigator App (für IOS und Android erhältlich) das nächste Ziel aus.
Die App bietet einen perfekten Überblick etwa über die eigene Position, die angestrebte Zielführung samt Streckenwahl und andere Höhepunkte. So lässt sich checken, welche Liftanlage man als nächstes ansteuert und ob diese geöffnet ist. Per Sprachansage kann man sich sogar die Richtung während der Fahrt per Kopfhörer ins Ohr flüstern lassen. Ideal nicht nur für Neulinge in der Region, sondern auch Routiniers, die es einfach unbeschwert laufen lassen wollen.
Damit lässt sich auch die größte Skirunde der Alpen meistern: „The Challenge“ ist ein Muss für jene, die die Herausforderung suchen und keine „brennenden“ Oberschenkel scheuen. In Zahlen ausgedrückt: 65 Abfahrtskilometer, 32 Lifte, 12.400 Höhenmeter, sieben Stunden Zeit werden veranschlagt. Für das erste Skiwochenende im Jahr eine (noch) zu große Herausforderung, zumal die Sonnenterrassen der Skihütten (2G – es wird streng kontrolliert) zu verlockend waren – einschließlich feiner Kaspressknödelsuppe (zwischen 5 und 10 Euro) und natürlich Kaiserschmarrn (bis zu 12 Euro). So lässt es sich bei angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen prima aushalten.
Neue Verbindung – weniger schleppen
Apropos Bequemlichkeit: Es gibt gute Neuigkeiten in Sachen Komfort mit der Skiverbindung von Bernkogel (Piste 146) zum A1+A2 Schattberg X-press. Ski und Snowboard schleppen war einmal: Der bis zehn Meter breite Skiweg führt durch eine 25 Meter lange Unterführung und über eine gesamte Länge von 300 Meter von der Piste 146, oberhalb der G1 Bernkogelbahn-Talstation, direkt zum Parkplatz des A1+A2 Schattberg X-press.
Das Skiwochenende im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ließ keine Wünsche offen in Sachen unbeschwertem und sicherem Skivergnügen – und das bleibt hoffentlich so bis 18. April 2022 (geplantes Saisonende). Ein schöneres Weihnachtsgeschenk konnte man sich als Skifan nicht machen. Da nahm man auch am Sonntagnachmittag die etwas längere Rückfahrt in Kauf.
Denn das Glücksgefühl in den Bergen suchten dann doch etliche Wintersportliebhaber, selbst wenn das auf den Abfahrten und an den Liften nicht so spürbar war wie auf der Straße.
- Tipp: Bis 3. April 2022 werden im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn innerhalb des Wintererlebnisprogramms geführte Schneeschuh- und Winterwanderungen, Fackelwanderungen, Skitouren, Pferdeschlittenfahrten und Langlauf-Schnupperkurse angeboten. Für die Programmpunkte kann man sich am Vortag bis 16 Uhr bei den jeweiligen Anbietern anmelden – mit der Saalfelden Leogang Card ist die Teilnahme oft sogar kostenlos.
- Hoteltipp: Ski-on und Ski-out heißt es zum Beispiel im Viersterne-Superior-Hotel Puradies in Rain. Hier trifft ein nachhaltiges und regionales Konzept auf luxuriösen Verwöhngenuss – sowohl im Hotel als auch in den dazugehörigen Chalets. Haubenküche (im Gourmetrestaurant Ess:enz) rundet ein stimmiges Konzept ab. Und für Skifans: Die Steinbergbahn ist in „Rutschweite“, die Piste führt bis vors Haus und die Skiwanderwege beginnen direkt hinter dem Hotel.
- Kontakt zur Region: Tourismusverband Saalbach Hinterglemm, Glemmtaler Landesstraße 550, A-5753 Saalbach, Telefon 00436541680068, contact@saalbach.com