ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten in … gerade aussieht. Dieses Mal in Zauchensee in der Salzburger Sportwelt.
Wir sind nackt. Der Schweiß rinnt unsere Körper hinab. Draußen wirbeln die Schneeflocken. Und legen einen fahlweißen Teppich über die Pisten des Rosskopf. Die niemand mehr befährt. Denn gleich setzt die Dämmerung ein. Und wir sind froh, es hier herinnen gemütlich zu haben. In der Sky-Sauna des Sportwelt-Hotels von Zauchensee. Sky deshalb, weil sie im 4. Stock liegt und mit einer großen Panoramascheibe ausgestattet ist, die einen geradezu bizarren Blick auf die Skihänge ermöglicht.
Während andere Hoteliers ihre Spa-Welt im Keller vergraben, hat der österreichische 2003er-Ski-Abfahrts-Weltmeister Michael Walchhofer (39) – der gemeinsam mit seiner Familie den Sportwelt-Komplex betreibt – das gesamte Relax-Areal in die Spitze des Gebäudes gehievt. Eine fabelhafte Idee. Und während wir weiter schwitzen – tauchen sie jetzt draußen auf. Die Maschinen. Die PS-Monster. Die Schneeraupen. Mit eingeschalteten Scheinwerfern düsen sie bergauf und bergab. Sie präparieren unsere Pisten für morgen. Man könnte die ganze Nacht hier so sitzen bleiben und den Berg beobachten. Wenn es nur nicht so heiß wäre.
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Fotos:
Das Skigebiet Zauchensee in der Salzburger Sportwelt (Teil von Ski amadé) im Salzburger Land. Sämtliche Bilder wurden aufgenommen am 28. März 2015.
Fotocredit & Copyright aller Fotos dieses Reports:
Jupp Suttner
Text:
Jupp Suttner
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Am nächsten Morgen – es ist der heutige Samstag, 28. März – in der Früh. Es schneit weiter und weiter. Null Sicht, wie wir vom Hotelfenster aus erkennen. Einige unserer Clique düsen nach dem Check Out gleich gen Deutschland. Wedeln bei diesem Wetter? Nein danke. Wir anderen jedoch erinnern uns an das, was uns vor Jahren ein Snow-Guide aus British Columbia vor Augen führte – den Unterschied zwischen Europäern und seinen Landsleuten: „Wenn es zu schneien beginnt – dann flüchten alle Europäer von der Piste ins Hotel in den Wellness-Bereich. Während wir Kanadier hingegen alles im Büro oder in der Werkstatt hin werfen – und uns auf die Piste begeben…“ Wir spielen heute also Kanadier. Denn die gesamte Ski-Region Amadé – zu welcher das Gebiet Salzburger Sportwelt gehört, in welcher wiederum Zauchensee liegt – erscheint als einziges Schneefall-Areal. Wir winken den Abreisenden hinterher, schultern unsere Ski, stapfen zum Lift – und der Himmel klart plötzlich auf! Nur ein kleines bisschen zuerst. Dann immer stärker. Und als wir unsere erste Abfahrt des Tages starten – Sonnenschein! Die armen Kerle im Auto auf dem Weg nach Hause. Wir jedoch stoßen bei jedem Schwung Schreie der unbändigsten Art aus – Juuuuhuuuuu!!!!! Vor allem, als wir auf der – absichtlich nicht präparierten – Ski-Route Nr. 3 die ersten Spuren durch den Tiefschnee ziehen.
Natürlich ist es – trotz Vormittags-Minusgraden – weder ein alpenländischer Januar-Pulver noch ein kanadischer Rocky Mountans-Powder, durch den wir schwingen. Schließlich schreiben wir Ende März. Aber ein PULVER ist es allemal. Zumindest oben, in der Region zwischen 2 150 und 1 800 Meter. Weiter unten – als wir auf die Piste zurück kehren – offenbart sich die Konsistenz des weißen Teppichs irgendwie rau. Und ab etwa 13 Uhr ziehen Nässe und Sulz ein. Doch zu diesem Zeitpunkt haben wir unseren Ski-Glücks-Pegel bereits randvoll aufgefüllt. Schaufeln mittags auf der Gamskogelhütte noch eine riesige Piccata Milanese in uns hinein und starten dann die letzte Abfahrt. Mittwoch, Donnerstag, Freitag hatten wir menschenleere Pisten in der Salzburger Sportwelt vorgefunden. Denn dies waren die einzigen drei Tage des gesamten Winters, an denen keine einzige Nation in ganz Europa Schulferien hatte. Heute jedoch reisen ganz Völkerstämme an – die Oster-Urlaube beginnen. Ehe sie hier sind, werden wir bereits abgezischt sein. Und auch nicht mehr die Siegerehrung der Salzburger Musik-Kapellen-Meisterschaft erleben, die in Form eines Riesenslaloms am Vormittag ausgetragen wurde.
Gestern, beim Après-Ski, spielten noch die „Schlager-Schlampen“ an der Schirmbar auf – heute haut die Blasmusik rein. Zauchensee ist flexibel. Auch was das Wetter dieses Tages betrifft. Denn zwischen die Sonnenabschnitte mischen sich auch immer wieder Wolken, welche die Landschaft in tiefwinterlichem Flair erscheinen lässt (siehe Fotos). Die letzte Abfahrt muss natürlich die Kälberloch-Strecke sein – jene schwarze Damen-Abfahrts-Weltcup-Piste, die es von der Schwierigkeit her leicht mit Männer-Weltcup-Events wie etwa Lake Louise auf nimmt. Eine Challenge, die sich durch den heutigen Weichschnee und die dadurch entstandene Buckel-Welt ganz besonders gewaschen hat. Und die dafür andererseits nach deren Bewältigung eine extrem intensive Befriedigung hinterlässt. Sie ist fast so groß wie jene darüber – am frühen Morgen nicht abgereist zu sein. Sondern Kanada zu spielen. Mitten in den europäischen Alpen. Jupp Suttner
Infos über das Skigebiet:
skigebiet-zauchensee.com
zauchensee.at
Infos über die Region:
altenmarkt-zauchensee.at
skiamade.com
salzburgersportwelt.com
Infos über das Land:
salzburgerland.com
austria.info
Und das wird bis Saison-Ende in Zauchensee geboten:
(Ausschnitte einer Pressemeldung der Agentur toctoc/München)
Mit der Osterfamilien-Aktion seit dem 14. März wird der Skispaß für Familien noch günstiger. Beim Kauf eines 6-Tages-Skipasses mindestens eines Elternteils fahren Kinder bis 15 Jahre frei. Sieben Übernachtungen in einer Ferienwohnung mit einem 6-Tages-Skipass Ski amadé für 4 Personen (2 Erwachsene und 2 Kinder bis 15 Jahre) gibt es bereits ab 852 Euro. Gültig bis Saison-Ende.
Perfekte Schneeverhältnisse bis weit in den April hinein
Im Skigebiet Zauchensee/Flauchauwinkl hat man die Möglichkeit bis 12. April traumhafte Abfahrten zu genießen. Die Gamskogelbahnen und die Schwarzwandbahn bieten sogar noch eine Woche länger – bis zum 19. April – jede Menge Pistenspaß. Auch in der Skischaukel Radstadt/Altenmarkt herrschen noch immer sehr gute Verhältnisse. Die Lifte sind hier bis Ostermontag, den 6. April, in Betrieb. Wem der Sinn nach Schneevergnügen, jedoch weniger nach Skifahren steht, der kann sich auf der Rodelbahn Königslehen austoben, die noch immer in einem guten Zustand ist. Ein besonderes Erlebnis ist das Abendrodeln, das jeden Dienstag und Freitag stattfindet.
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Zauchensee – das höchstgelegene Skigebiet der Salzburger Sportwelt Höhenlage:
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