Skispaß schon ab der Haustüre – mit Geldhauser Busreisen und Bergbahnen Kitzbühel kann man bequem einen Pistentag erleben.
Von Gerhard Fuhrmann
„Davon habe ich noch gar nichts gehört oder gelesen“ lauteten die Antworten von Freunden und Bekannten, als ich ihnen von meiner Tages-Fahrt mit den KitzSki Xpress erzählte. Umso mehr war dann Erstaunen und Neugier, die von „muss ich gleich mal ausprobieren“ bis zu „günstigeres und bequemeres Skivergnügen geht gar nicht“ reichte. Und mit „günstigen und bequemen Skivergnügen“ ist das Angebot von „Geldhauser – Die Münchner Busreisen“ und Bergbahnen Kitzbühel am besten beschrieben. Ohne eigenes Auto entspannt am Lift ankommen und wieder zurück –alles zu einem „unschlagbaren“ Preis. Doch mal der Reihe nach.
Im Jahr 2010 startete Geldhauser mit Bergbahn Kitzbühel AG den Pilotversuch mit einem Bus, der an sieben Tagen von München nach Kitzbühel fährt. Heute sind es zwei Fahrzeuge – davon ein Doppeldeckerbus.
Die starten um 6.45 Uhr am Münchner Zentralen Omnibusbahnhof /ZOB). Zusteigemöglichkeiten gibt es um 7.30 Uhr am Pendlerparkplatz Ausfahrt Holzkirchen und um 7.45 Uhr an der Autobahnmeisterei Rosenheim-Pfraundorf. Das Ziel, die Talstation der Fleckalmbahn in Kirchberg, wird zirka um 9 Uhr erreicht. Während der Fahrt gibt es Kaffee, Butterbrezn und die „tz“-Tageszeitung – ebenso den Tagesskipass Kitzbühel und einen Bon, der bei allen Speisen im Bergrestaurant Pengelstein eine zehnprozentige Ermäßigung includiert. Rückfahrt ist um 16.30 Uhr. Das Package kostet von Montag bis Donnerstag 59 € für Erwachsene, Kinder zahlen ab 11 €. Freitag bis Sonntag kostet 65 € für Erwachsene und für Kinder ab 11 €. Und jetzt kommen die Rechner ins Spiel: Der Tages-Skipass Kitzbühel kostet 51 € (Erwachsene) und ab 25 € (Kinder). Dazu noch Vignette für 8,80 € und Benzinkosten. Noch Fragen?
Keine. Nur Kennenlernen. Alles läuft wie oben beschrieben. Im luxuriösen Bus entspanntes Frühstücken, Lesen, kein Stress an der Grenze und in Kitzbühel eine kleine Änderung: Unsere Presse-Sonderfahrt (auf Einladung von Franz Gerstmayr, Busreisen-Marketing, und Bergbahnen Kitzbühel) hält nicht wie gewohnt an der Fleckalmbahn, sondern direkt an der Hahnenkammbahn. Dort begrüßt Angelica Wilk und Christoph Hirnschall vom Presse- und Marketing-Team der Bergbahnen Kitzbühel. Schnell Material ausleihen und schon schwebt die Hahnenkammbahn nach oben. Während der Fahrt sind schon die Pisten-Arbeiten an der weltberühmten Streif zu sehen, die am Samstag, 23. Januar 2016, wieder Tausende Schaulustige vor Ort und am Fernseher begeistern wird (Sonntag, 24. Januar 2016 Slalom am Ganslernhang). Christoph Hirnschall verspricht für Nachmittag einen Kurztrip „neben“ der Streif-Piste.
Beim Ausstieg das imposante Starthaus – für eine Besichtigung keine Zeit. Nebel und leichtes Schneetreiben treibt uns voran. Vor allem die KitzSki-Guides, die einige Pisten – die man an einem Skitag bewältigen kann – zeigen wollen. Das wird nur ein ganz kleiner Teil sein – bietet doch das Kitzbüheler Skigebiet 68 präparierte Abfahrten in allen Schwierigkeitsgraden mit einer Gesamtlänge von 173 Kilometern. Mit 54 Seilbahnen und Liftanlagen sind sämtliche Pisten – darunter sieben Talabfahrten – bequem zu erreichen: von einfachen Abschnitten bis hin zu rasanten Abfahrten, wie zum Beispiel den Nordhängen des Steinbergkogels. Dank der 3S-Bahn erreicht man von Kitzbühel schnell und einfach die schneesicheren Bergen am Pass Thurn.
Die erste Abfahrt führt zur Talstation der Steinbergkogelbahn, deren Gipfelstation auf 1972 Meter liegt. Leider ist die umliegende Bergwelt im Nebel verschwunden. Auf der schwarzen Diretissima (38) geht es anspruchsvoll nochmals zur Talstation. „Wir wollen euch unbedingt unser neuestes Bahnprojekt – die Brunn – zeigen“ (Hirnschall) und fahren mit dem Sessel zur Ehrenbachhöhe und über plötzlich sonnenbeschienene Abfahrten zur Pengelstein I-Gondelbahn und dann weiter zum Pengelstein II-Lift, der auf 1938 Meter endet. Dort kurze Einkehr in der Schirmbar und draußen Fotos in der Sonne – was für ein Panorama. Die Brunn-Kälberwald-Piste endet bei der Talstation der „Brunn“ – der neuen Vorzeigebahn. „Mit dem 8er-Sessel (mit Sitzheizung und Wetterschutzhaube) wurden drei Traditionspisten (insgesamt 7,2 Kilometer) reaktiviert, revitalisiert und ein beliebter Tiefschneehang als schwarze Piste integriert“ erklärt Hirnschall die Investition. Diese 27c nehmen wir gleich unter die Brettln und sind von Strecke und Schneeverhältnissen mehr als begeistert. Nur nicht vom Wetter. Denn bei der anschließenden Brunn-Bergfahrt erwischt uns im oberen Teil ein 80 km/h starker Sturm, der die 8er-Gondel zum Stillstand bringt. Der Schnee peitscht gegen die Schutzhaube, die wir mit viel Mühe geschlossen gehalten. Im Schneckentempo geht es nach oben – nur noch raus aus der Gondel, bevor der Wind noch stärker wird. „Normalerweise wird bei 40 km/h abgeschaltet“ erklärt Hirnschall, „aber die Bahn muss unbedingt alle zur Bergstation bringen, denn dann geht nichts mehr“.
Nach bangen Minuten der erlösende Ausstieg – und wir sind nicht allein. Etwa 20 Skifahrer haben in den Toiletten und Nischen Zuflucht gefunden und warten mit uns auf „Besserung“. Währenddessen beruhigt Hirnschall die Wartenden und erklärt anhand des Pistenplans die Rückkehr ins Tal. „Habe über Handy erfahren, dass im gesamten Skigebiet der Liftbetrieb eingestellt ist – wir werden über die blaue Abfahrt (27) zur Skirast fahren“ beruhigt er die Truppe und „ich fahre langsam voraus, werde oft halten, damit keiner verloren geht“. Gesagt, getan – im Blindflug rutschen wir zeitweise im Schneepflug durch den Neuschnee (eigentlich beste Bedingungen) und plötzlich weniger Nebel. Wir fahren schneller – auch weil die Piste leicht ist. Am Parkplatz der Skirast das erlösende Ende – auch für die „Mitstreiter“, die es allesamt nicht „vom Winde verweht“ wurden. Wir fahren mit Taxis zum Rasmushof (liegt direkt am Ziel von Streif und Ganslernhang), wo mit Essen und Weinverkostung der Tag ausklingen soll. Im Auto zuerst Stille – jeder verarbeitet das Erlebte – und dann diskutieren wir über die „erfahrenen“ Pisten und Bahnen. Das übereinstimmende Urteil: Obwohl wir nur einen sehr kleinen Teil des Kitzbüheler Gebietes kennengelernt haben, hat der uns begeistert – was Schneemanagement, Pistenbeschaffenheit und Liftangebot betrifft.
Das stellt auch Bergbahn-Chef Dr. Josef Burger in seiner Begrüßungsrede im Rasmushof heraus und freut sich, dass „trotz des Wetters im Dezember rund 30.000 Gäste mehr gekommen sind und ein Plus von 500.000 Fahrten zu verzeichnen ist. Unsere Investitionen der letzten zehn Jahre über 220 Millionen Euro haben sich doch gelohnt“. Auch Hotel-Chefin und Tourismus-Obfrau Signe Reisch, deren Großvater Franz Reisch 1893 die erste Abfahrt vom Kitzbüheler Horn wagte, lobt nicht nur die alpine Palette, sondern auch das Angebot für Skater, Langläufer (Loipen-Nutzung ist kostenlos), Winter- und Schneeschuhwanderer, Rodeln oder Pferdeschlittenfahrten sowie 56 gemütliche Skihütten zwischen Hahnenkamm und Resterhöhe. „Trotz des hohen Promifaktior ist Kitzbühel trotzdem für Familien und kleine Gäste ein attraktives Ziel“ meint Signe Reisch, „denn wir bieten ein buntes Winter-Programm vom Wildpark in Aurach über die Aquarena-Badelandschaft bis hin zu speziellen Kinder-Skikursen und Rodel-Abenteuern.“
Nach so vielen Informationen bin ich mir sicher, dass ich unbedingt wiederkomme – auf jeden Fall mit dem KitzSki Xpress. Vielleicht mehr als einen Tag, denn es gibt günstige Pauschalen für Mehrtages-Aufenthalte mit Skipass und sehr guten Partnerhotels.
Infos:
www.kitzbühel.com
http://www.bergbahn-kitzbuehel.at/de/aquarena-kitzbuehel.html
www.tirol.at
www.austria.info